Seit jeher sind Landwirtschaft und Jagd eng miteinander verbunden. Die Jäger jagen auf dem Boden, der landwirtschaftlich genutzt wird. Landwirte und Jäger arbeiten in und mit der Natur. Es lag lange Zeit sprichwörtlich in der Natur der Sache, dass diese land- und jagdwirtschaftlichen Flächen vorwiegend im Eigentum einer landwirtschaftlich geprägten Generation standen. Durch deren Ableben und dem seit Jahrzehnten anhaltenden Strukturwandel in der Landwirtschaft, fallen viele Flächen mitunter jedoch an Erben, die keinen landwirtschaftlichen Stallgeruch mehr kennengelernt haben. Hinzu kommt, dass diese vielfach nicht mehr ortsansässig sind. Darunter leidet nicht zuletzt der Austausch zwischen Jagdgenossen und Jägern.
Um den Kontakt zu dieser neuen Generation von Jagdgenossen nicht zu verlieren und bestehende Kontakte zu pflegen, lud die Jagdgemeinschaft des Jagdbezirks Nord-Edewecht am Sonntag, den 25. August 2024, alle interessierten Jagdgenossen und Jagdgenossinnen zu einer Revierfahrt mit anschließendem Grillen ein. Etwa 30 Jagdgenossen und Jäger folgten dieser Einladung und fanden sich auf dem Gelände der Baumschule Behrens ein.
Dort gab Jagdpächter Uwe Behrens den Anwesenden zunächst einen allgemeinen Überblick über die Aufgaben und Pflichten der Jäger bei der jagdlichen Bewirtschaftung der Flächen.
Dennis Higgen - Jäger und amtlich bestätigter Bisamfänger - erläuterte im Anschluss die Notwendigkeit der Bekämpfung invasiver Arten wie Bisam und Nutria zur Vermeidung von Destabilisierungen, Unterspülungen und Einstürzen von Böschungen und Verkehrswegen und dem damit einhergehenden Unfallrisiko. Deutlichen Zuspruch fand er dabei von dem ein oder anderen Eigentümer eines Grundstücks in Grabennähe.
Schließlich ging es auf dem Planwagen ins Revier. Dort wurden an markanten Punkten Stopps eingelegt, um auf die Hege- und Pflegeaktivitäten der Jäger aufmerksam zu machen und deren Sinn und Zweck zu erläutern. Dabei stellte das Revier Nord-Edewecht mit Blick auf seine zahlreichen Wildäcker und die Wiederansiedlung des Rebhuhns beispielhaft unter Beweis, dass kein anderer Naturschutzverband in der Gemeinde Edewecht einen annähernd vergleichbaren Aufwand in Sachen Natur- und Artenschutz betreibt wie die örtliche Jägerschaft.
Dass dabei auch moderne Methoden zum Einsatz kommen, demonstrierten Johann Dierks und Jarne Krüger. Sie erläuterten anschaulich die personellen, zeitlichen und finanziellen Anstrengungen bei der Kitzrettung mit Hilfe einer Drohne.
Seinen - durchaus länger andauernden - Ausklang fand die Revierfahrt schließlich in der Schutzhütte am Espergöhler Teich bei Wildbratwurst und kühlen Getränken, wo der ein oder andere Teilnehmer seinen Wunsch nach einer Wiederholung äußerte.