Jägerinnen und Jäger haben nicht nur eine wichtige Funktion, wenn es um den Umgang mit dem heimischen Wild geht, sie haben auch die Aufgabe, der Gesellschaft ein Gespür für den Wert und den Reichtum der Natur zu erhalten. Hege wird nicht nur mit Büchse und Flinte betrieben, sondern auch in den Köpfen der Menschen, die naturentfremdet Zusammenhänge und Abhängigkeiten nicht mehr erkennen, eben den Ruf des Raben und das Lied der Eule nicht mehr kennen und schon gar nicht unterscheiden können. Jägerinnen und Jäger sind also Wissensboten. Und sie erhalten und bewahren ein spezielles Wissen, ohne das die Gesellschaft ärmer und weniger sensible für das Wesen der Mitwelt wäre.
Wildtiermanagement ist nur ein Teilaspekt einer weidgerechten Jagd. Weidwerk ist immer mehr als Wildtiermanagement. Weidwerk meint eine Jagdpraxis, in der der Natur ein Eigenwert zugestanden wird, der zum Maßstab für eine verantwortliche jagdliche und gesellschaftliche Praxis wird.
Pastor Rolf Adler ist seit 32 Jahren Jäger. Er arbeitet als Theologischer Referent im Haus kirchlicher Dienste der ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Er beobachtet die gesellschaftliche Diskussion um die Jagd seit vielen Jahren und hat in verschiedenen Zeitschriften- und Fernsehbeiträgen immer wieder Hinweise gegeben, wie Jägerinnen und Jäger sich auf die verschiedenen gesellschaftlichen Herausforderungen einstellen müssen und dabei darauf achten, dass nicht andere, jagdfremde geselslchaftliche Kräfte die Räume für die Jagd immer enger machen oder die Jagd mit Funktionszuschreibungen überfrachten, die nicht im Einklang mit der reichen Erfahrung des Weidwerks stehen.
Den vollständigen Vortrag von Pastor Adler erhalten Sie hier.