Berlin (dpa) 24. September - Jäger haben in der Saison 2017/18 deutlich mehr Wildschweine erlegt als in den Vorjahren. Der gemeldete Abschuss von über 820 000 Tieren entspreche einer Steigerung von rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Jagdverband nach einer ersten Auswertung der Bundesländerdaten mit. Vor zehn Jahren wurden mit
480 000 Tieren deutlich weniger Wildschweine erlegt. Die hohe Abschussrate sei auch eine Konsequenz der drohenden Afrikanischen Schweinepest. Das Virus verbreite sich langsamer, wenn weniger Schweine auf der Fläche lebten.
Wegen der guten Ernährungssituation liege die Vermehrungsrate von Wildschweinen in Deutschland inzwischen bei rund 250 Prozent: Aus 100 Tieren würden ohne Jagd im Folgejahr 350, teilte der Verband weiter mit. Die Abschusszahlen schwankten von Jahr zu Jahr.
Die Afrikanische Schweinepest könne vor allem durch den Menschen über infizierte Fleischwaren wie Wurst oder Schinken eingeschleppt werden.
So könne das Virus in kürzester Zeit Hunderte Kilometer überwinden.
Für Menschen ist der Erreger ungefährlich. Infizierte Wildschweine sterben jedoch schnell, so dass sich das Virus über die Tiere nur langsam ausbreitet. «Die natürliche Verbreitung über Wildschweine liegt lediglich bei maximal 20 Kilometern pro Jahr», schreibt der DJV.