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Myxomatose bei Feldhasen

Aktueller Stand: Niedersachsen sucht Antworten auf die Hasen-Myxomatose

Massentest bei Feldhasen
Niedersachsen sucht Antworten auf die Hasen-Myxomatose

Die Hasen-Myxomatose hält zahlreiche Reviere in Niedersachsen weiterhin in Atem. Auch in diesem Jahr zählt die Viruskrankheit zu den größten Sorgen vieler Jägerinnen und Jäger. Das Kernproblem: Die Forschungslage ist dünn – noch immer gibt es viele offene Fragen zu Verbreitung, Immunität und Krankheitsverlauf.

Die am stärksten betroffenen Reviere lagen im Zuständigkeitsbereich von LJN-Vizepräsident Josef Schröer. Anfang November rückte dort ein rund ein Dutzend Köpfe starkes Team aus Tierärzten, Wildtierforschern und Helfern an. In der Jägerschaft Lingen untersuchten sie rund 100 Feldhasen und führten umfangreiche Probenentnahmen durch. Neben Blutproben wurden weitere Untersuchungen vorgenommen, um Hinweise auf frische Infektionen, Antikörper oder andere relevante Faktoren zu erhalten.

„Ich habe die beteiligten Jagdgemeinschaften frühzeitig gefragt, ob sie Tiere beisteuern können – und alle sagten sofort zu“, berichtet Schröer. Die Reviere habe er bewusst so ausgewählt, dass auch jene einbezogen wurden, in denen die Myxomatose im Vorjahr besonders heftig wütete. Jeder Hase wurde einzeln verpackt, fachgerecht untersucht und konnte im Anschluss vollständig verwertet werden.

Das Team der Tierärztlichen Hochschule Hannover und des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) arbeitete hochprofessionell und effizient. Besonders beeindruckt zeigte sich Schröer von der sorgfältigen Organisation vor Ort. Als Nächstes sollen sogenannte Nullproben aus zwei Revieren der Jägerschaft Lingen genommen werden – Gebiete, in denen im vergangenen Jahr keine Myxomatosefälle registriert worden waren. Durch diesen Vergleich erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über mögliche Unterschiede in der Krankheitsdynamik.

Für viele Jägerinnen und Jäger in der Region war diese konzertierte Untersuchung eine Premiere. Die Aktion stieß auf große Zustimmung und weckte Hoffnung: Die Landesjägerschaft Niedersachsen zeigt damit deutlich, dass sie alles daransetzt, dieser schweren Wildtierkrankheit besser auf den Grund zu gehen und langfristig Strategien zu ihrer Eindämmung zu entwickeln.