Sie befinden sich hier: Startseite / Über uns / Aktuelles / News-Artikel

Landesjagdbericht 2024/2025 erschienen

Bericht informiert über Wildtierpopulationen, Jagdstrecken und jagdliche Schwerpunktthemen in Niedersachsen / Höchststrecken bei invasiven Arten

Hannover. Der Landesjagdbericht liefert jährlich Daten, Zahlen und Fakten zu den Wildtierpopulationen und der Jagd ebenso wie neueste wildbiologische Erkenntnisse und wird gemeinsam vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) und der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) veröffentlicht. Neben der Darstellung der Jagdstrecken des vergangenen Jagdjahres stehen bei den Wildarten auch die Entwicklung der Bestandsdaten und des Vorkommens im Mittelpunkt. Grundlage für diese Daten ist die Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), die die Landesjägerschaft Niedersachsen seit dem Jahr 1991 kontinuierlich durchführt:

Miriam Staudte, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: „Mein Dank gilt allen Jägerinnen und Jägern, denn ohne das große ehrenamtliche Engagement in den Revieren, den Hegeringen und den Jägerschaften, wäre auch dieses sehr bewährte Monitoringprogramm nicht möglich.“

Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.: „Unsere Wildtiererfassung Niedersachsen ist bundesweit vorbildlich. Es gibt kein vergleichbares Monitoringprogramm, das mit derart umfangreichen, validen und wissenschaftlich ausgewerteten Datenreihen zu Wildtieren aufwarten kann.“

Ergänzt werden die unterschiedlichen Wildartenbeschreibungen stets durch verschiedene jagdliche Schwerpunktthemen: In diesem Jahr stehen dabei im Mittelpunkt: Eine Evaluierung der WTE-Daten in Bezug auf Wolf und Luchs, die Aktion Biotopschutz der Landesjägerschaft Niedersachsen sowie ein vorbildliches Projekt der Jägerschaft Soltau gemeinsam mit den Berufsbildenden Schulen Soltau, in dessen Rahmen angehenden Gastronomiefachkräften seit vielen Jahren die Vorzüge heimischen Wildbrets nähergebracht werden.

Ausgewählte Jagdstreckenentwicklungen (inklusive Fallwild):

Waschbär, Marderhund und Nutria:

Die Bejagung von invasiven Arten wie Waschbär, Marderhund, Nutria, Nilgans und Mink ist ein wichtiger Bestandteil zum Schutz und Erhalt der heimischen Flora und Fauna und dient in Bezug auf die Nutria auch dem Hochwasserschutz: Sowohl beim Waschbär mit einer Jagdstrecke von 32.771 (+28,6%) und Marderhund mit einer Jagdstrecke von 4.978 (+18,7%) als auch bei der Nutria mit einer Jagdstrecke von 53.748  (+19,5%) konnte im Jagdjahr 2024/2025 eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Für alle drei Arten sind dies neue Höchstwerte, die eine intensive Bejagung der drei invasiven Arten zeigt.

Wildgänse:

Bei der Graugans ist die Jagdstrecke um 8,7 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 27.822 Gänsen inkl. Fallwild angestiegen. Auch bei der Kanada- und der Nilgans sind im Jagdjahr 2024/2025 neue Höchstwerte bei den Jagdstrecken erzielt worden: Die Kanadagansstrecke stieg um 10,2 Prozent auf 3.327 an, die der Nilgans um 5,2 Prozent auf 10.023.

Schalenwild:

Mit Ausnahme des Rehwilds, bei dem es eine leichte Steigerung der Jagdstrecke um 0,9 Prozent auf 124.597 gab, sind die übrigen Jagdstrecken beim Schalenwild im Vergleich zum vorherigen Jagdjahr rückläufig: Die Werte schwanken dabei zwischen einem Rückgang um 1,7 Prozent beim Schwarzwild auf 41.760 und bis zu 27,6 Prozent beim Muffelwild auf 134 Tiere. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Entwicklung beim Rotwild: Mit einem Rückgang von 4,9 Prozent auf 4.233 setzt sich hier die Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Die Ursachen sind vielfältig, aber wie insbesondere auch beim Muffelwild, dürfte hier auch die Rückkehr des Beutegreifers Wolf eine Rolle spielen. 

„Die Jagdstreckenergebnisse bei Waschbär, Marderhund und Nutria belegen sehr deutlich, dass die Jägerinnen und Jäger ihrem Auftrag einer intensiven Bejagung der invasiven Arten nachkommen“, so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.

„Die Jägerinnen und Jäger in Niedersachsen verdienen hohe Anerkennung für ihren Einsatz zum Schutz der Natur und für den Erhalt der Artenvielfalt. Auch die Bejagung invasiver Arten hilft dabei und muss weiter ausgebaut werden“, ergänzt Miriam Staudte, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. 

Hintergrund

Zum 23. Mal in Folge veröffentlichen das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Herausgeber) und die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (Redaktion) gemeinsam den „Wild und Jagd Landesjagdbericht“. Der aktuelle Landesjagdbericht ist im Internet unter www.ml.niedersachsen.de und www.ljn.de verfügbar.

Download Landesjagdbericht 2024/2025