Heute wird der Entwurf für die Novelle des Niedersächsischen Landesjagdgesetzes ins parlamentarische Verfahren eingebracht. Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V (LJN) nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Der Entwurf für die Novelle des Niedersächsischen Jagdgesetzes (NJagdG) ist uns bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt, insofern können wir auch noch keine inhaltliche Bewertung vornehmen. Dass die zuständige Ministerin Miriam Staudte heute im Rahmen einer Pressekonferenz Inhalte des Entwurfs der Öffentlichkeit vorstellt bzw. der Entwurf einigen Medienhäusern offensichtlich bereits vorliegt, ohne einem der wichtigsten Verbände in diesem Verfahren diesen Entwurf zur Kenntnis zu geben, zeugt nicht von einer Souveränität der Hausspitze in diesem Verfahren. Zudem sorgt es sicher nicht dafür, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen. Das wäre der Ministerin aber dringend anzuraten, angesichts der enormen ehrenamtlichen Leistungen, die die Jägerinnen und Jäger in Niedersachsen tagtäglich zugunsten des Allgemeinwohls erbringen.
Am 30. Januar 2025 sind 20.000 Teilnehmer unserem Aufruf zur Demonstration gegen die von der Ministerin geplanten Änderungen des NJagdG gefolgt. Wir erwarten daher, dass sich die beiden regierungstragenden Fraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen und insbesondere auch die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin an die unmittelbar vor und während dieser Großdemonstration gemachten Zusagen halten und die von uns formulierten roten Linien, insbesondere bei der Jagdhundeausbildung, nicht angetastet werden. Wir begrüßen, dass es bei der Jagdhundeausbildung keine Änderung im Jagdgesetz geben wird. Klar ist, es darf aber auch keine Änderungen „durch die Hintertür“ im Wege einer Verordnung geben.
“Die Ausbildung am lebenden Tier bleibt vollständig erhalten“, hieß es in diesem Zusammenhang insbesondere klarstellend auch noch einmal von der SPD-Fraktion. Dahinter gehen wir nicht zurück und dahinter können auch die politisch Verantwortlichen nicht zurück, ohne sich des Vorwurfs des Wortbruchs und der Täuschung der niedersächsischen Jägerinnen und Jäger auszusetzen.
Ein modernes und tierschutzgerechtes Jagdgesetz, wie wir es auch derzeit haben, muss zwingend die fachliche Expertise der Jägerschaft berücksichtigen und darf nicht ideologischen Vorstellungen oder Zurufen folgen. Das gilt für die Jagdhundeausbildung, das gilt für die Baujagd und das gilt für alle anderen Bereiche der Jagd. Gegen unsinnige, ideologisch geprägte Verbote und für ein tierschutzgerechtes Landesjagdgesetz sind wir am 30. Januar 2025 auf die Straße gegangen und das bleibt unser Ziel. Insofern werden wir, sobald uns dieser Entwurf im Rahmen der Verbandsbeteiligung vorliegt, diesen inhaltlich sehr genau prüfen und unsere weiteren Schritte abwägen.“