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Ehrenamt macht Schule: ErlebnisNATUR – Ist doch Ehrensache

100 ehrenamtliche JägerInnen und AnglerInnen aus allen Teilen Niedersachsens nahmen an der Ehrenamtsinitiative „ErlebnisNATUR – Ist doch Ehrensache“ teil.

Der Startschuss für die Ehrenamtsinitiative „ErlebnisNatur – Ist doch Ehrensache“ fiel bereits Anfang des Jahres 2018. Projektträger der Qualifizierungsoffensive ist die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.,  die Umsetzung erfolgt mit den beiden Projektpartnern dem Anglerverband Niedersachsen e.V. (AVN) und dem Sportfischerverband im Landesfischereiverband Weser-Ems e.V, dem SCHUBZ Umweltbildungszentrum Lüneburg obliegt die Projektleitung. Dank der finanziellen Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung in Höhe von 295.000 € konnte die Qualifizierung kostenfrei für die Ehrenamtlichen angeboten werden.

Im Jahr 2018 stand zunächst die Entwicklung und Konzeption der verschiedenen Materialien und Qualifizierungsschritte im Mittelpunkt. Die erste der insgesamt 2,5 tägigen Qualifizierungen fand dann Anfang Februar 2019 im Umweltbildungszentrum SCHUBZ in Lüneburg statt.  Die weiteren Schulungen folgten dann im Laufe des Jahres in den Zentren RUZ Schortens, RUZ Oldenburger Münsterland, WPZ Weser-Ems, RUZ Nationalpark Harz/WPZ Harz und SBZ Hannover. Bestandteil des Konzeptes ist, dass die Ehrenamtlichen möglichst in ihrer Region qualifiziert werden und sich somit vor Ort vernetzen. Aus diesem Grund wurden die genannten Regionalen Umweltbildungszentren bzw. Waldpädagogikzentren eingebunden und ein landesweites Netzwerk aus Umweltpädagog/innen und ehrenamtlichen JägerInnen und AnglerInnen wurde aufgebaut. Für die ehrenamtlichen Teilnehmer wurden über die Projektlaufzeit von zwei Jahren zwischen 2018 und 2019 Schulungen angeboten und zeitgemäße pädagogische Erlebnistools für Kinder im Grundschulalter entwickelt, ausprobiert und etabliert. Das Besondere: engagierte Jäger und Angler lernen sich im Rahmen der Qualifizierung kennen und werden mit Zentren und Schulen vernetzt. Zukünftige Umweltbildungsmaßnahmen können so auch im Tandem durchgeführt werden, also von Jägern und Anglern gemeinsam.    

Ein wichtiger Teil der Qualifizierung war die Praxiserfahrung mit Schulklassen. Die Ehrenamtlichen entwickelten zwei eigene Umweltbildungsveranstaltungen von je drei Stunden und führten diese selbständig durch. Begleitet wurden sie dabei von den PädagogInnen des jeweiligen Zentrums. Vorbesprechungen bei der Planung waren ebenso Bestandteil des Coachings wie geleitete Reflexionen anhand eines Feedbackbogens. Darüber hinaus wurde jedem Teilnehmenden bei der ersten Schulung ein 300 Seiten starkes Handbuch überreicht, in dem sowohl wichtige Grundlagen der Pädagogik beschrieben sind, als auch viele Aktionen mit Kindern in der Natur vorgestellt werden. Dies ist ein wichtiges Kernstück der Qualifizierung, auf dessen Basis die Ehrenamtlichen ihre Veranstaltungen auch nach dem Coaching, selbstständig planen und durchführen können.  

Weiterhin wurde im Rahmen der Initiative eigens ein „Entdeckermobil“ in Form eines Anhängers entwickelt. Mit wenigen Handgriffen können bis zu 11 verschiedene Stationen aufgebaut werden. Spielerisch lernen die Kinder die verschiedenen Naturräume Niedersachsens kennen und die dort vorkommenden Tierarten – zu Land und im Wasser.  

Die Bildungsmaterialien für die Kinder sind darauf ausgelegt, Interesse und Freude an der heimischen Natur zu wecken. Didaktische Methoden sind daher verschiedene Rätsel, Spiele, Experimente sowie das eigenständige Ausprobieren und Erkunden. Die Kinder lernen die verschiedenen Naturraumtypen Niedersachsens kennen. Von der Küstenregion im Norden des Landes über Geest und Börde bis hin zum Harz im Süden werden sowohl im aquatischen wie im terrestrischen Bereich spannende Zusammenhänge vermittelt. Das „Entdeckermobil“ unterstützt durch eine Art Wanderausstellung mit modernen pädagogischen Methoden das spielerische Erleben der Kinder und ist von den qualifizierten Ehrenamtlichen flexibel einsetzbar.

Gleichermaßen als Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements der Jäger und Angler als Experten in der Natur wie auch fachliches Qualitätssiegel für den pädagogischen Ansatz erhielt die Initiative im August 2019 die Auszeichnung als offizielles UN-Dekade Projekt „Biologische Vielfalt“.  

Ausdrücklich versteht sich die Ehrenamtsinitiative nicht als Alternative oder gar Konkurrenz zu den bestehenden Umweltbildungsmaßnahmen der Jägerschaften wie beispielsweise dem Einsatz von Infomobilen oder anderen Lernort-Natur-Veranstaltungen. Durch die Initiative „ErlebninsNATUR – Ist doch Ehrensache“ ist ein zusätzliches Angebot geschaffen worden, dass Interessierten als Ergänzung dienen kann und soll.  

Der breiten Öffentlichkeit wurde die Initiative, die entwickelten Materialien und das Entdeckermobil kürzlich auf Messe „Pferd und Jagd“ präsentiert.  Hier gab es für die ehrenamtlichen Teilnehmer auch eine weitere besondere Wertschätzung: Grant Hendrik Tonne, Niedersächsischer Kultusminister und Schirmherr der Initiative, überreichte auf der LJN-Aktionsbühne jedem zum Abschluss persönlich sein Qualifizierungszertifikat. In seinem Grußwort bedankte er sich bei allen Akteuren für Ihr Engagement und lobte die Initiative als vorbildlich.

Fortsetzung geplant:

Wer Interesse hat, sich ebenfalls im Bereich Umweltbildung mit Grundschulkindern weiterzubilden und die verschiedenen Materialien kennenzulernen, kann sich unverbindlich bei der direkt beim SCHUBZ Umweltbildungszentrum Lüneburg melden. Ansprechpartnerin ist dort Sandra Harms (Tel. 04131 30979 63 oder sandra.harms@schubz.org). Für das Jahr 2020 ist eine weitere 1-jährige Qualifizierung geplant:  Vorbehaltlich einer neuerlichen Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung ist diese für die Teilnehmenden auch wieder kostenfrei. Geplanter Starttermin ist der August.

Informationsblatt ErlebnisNatur - Ist doch Ehrensache