Im Raum Eschede konnte ein neues Wolfsrudel nachgewiesen werden und auf dem Truppenübungsplatz Munster Nord sind die Überreste eines Wolfs gefunden worden, der lange Zeit als „offenbar einfach verschwunden“ galt.
Nachdem das ehemalige Eschede-Rudel im Jahr 2016 auf den Schießplatz von Rheinmetall bei Unterlüß umgezogen war, konnte im Juli 2019 wieder eine eigenständige Reproduktion im Raum Eschede bestätigt werden. Damit steigt die Anzahl der nachgewiesenen Wolfsrudel in Niedersachsen auf 23.
Im Februar 2019 wurden auf dem Truppenübungsplatz Munster Nord die sterblichen Überreste eines Caniden gefunden. Erst 6 Monate später wurde die für das Wolfsmonitoring zuständige LJN über diesen Wolfsverdacht informiert. Genetische Analysen konnten bestätigen, dass es sich bei den Knochen um die Überreste eines Wolfs handelte, genauer gesagt die des ehemaligen Rüden des Munsteraner Wolfsrudels: GW213m. Dieser wurde zuletzt im Juni 2015 im Heimatterritorium nachgewiesen und galt seitdem als „offenbar einfach verschwunden“. Die Todesursache ist unbekannt. Seit dem Jahr 2003 wurden bislang 71 tote Wölfe in Niedersachsen aufgefunden.
Im laufenden Monitoringjahr konnte bereits in den folgenden Territorien Reproduktion nachgewiesen werden (dazugehörige Mindestwelpenzahl in Klammern): Bergen (3), Wietzendorf (1), Schneverdingen (1), Göhrde (1), Ostenholzer Moor (7), Visselhövede (1) Eschede/Rheinmetall (5), Gnarrenburg (1), Die Lucie (1), Meppen (8), Rodewald (7), Amt Neuhaus (3), Scheeßel (1), Munster/Bispingen (1) und Eschede II (1). Vorläufig können somit mindestens 42 Welpen für die niedersächsischen Wolfsrudel bestätigt werden. In 8 weiteren Rudel-Territorien steht der diesjährige Reproduktionsnachweis noch aus. Als Wolfspaare können weiterhin die Territorien Wendisch Evern, Burgdorf, Bad Bodenteich und Cuxhaven bestätigt werden. Auch die residenten Einzelwölfe in Barnstorf und Amelinghausen werden immer noch in den Heimatterritorien nachgewiesen.
In 4 weiteren Gebieten gibt es derzeit den Verdacht, dass sich ein territoriales Wolfsvorkommen gebildet hat, die vorliegenden Nachweise reichen allerdings noch nicht aus, um ein neues Territorium gemäß den nationalen Monitoringstandards ausweisen zu können. Aus dem Raum Rosche liegen Hinweise vor, die ein eigenständiges Wolfsrudel vermuten lassen und in den Gebieten Werlte, Haselünne und Rehburg besteht der Verdacht, dass sich jeweils ein Wolfspaar niedergelassen hat. Weitere Meldungen und Untersuchungen sind notwendig, um die Situation vor Ort aufklären zu können.
Toter Wolf im LK Gifhorn gefunden
Am 21.07. ist bei Wittingen im LK Gifhorn eine toter Wolf aus dem Elbe-Seitenkanal geborgen worden. Nach einem ersten Bericht des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin (IZW) ist die Todesursache eine Schussverletzung. Die Landesjägerschaft Niedersachsen und die Jägerschaft Gifhorn verurteilen den illegalen Wolfsabschuss, losgelöst von den noch offenen Fragen und dem ausstehenden endgültigen Untersuchungsergebnissen zu den genauen Umständen dieser Tat.
Die illegale Tötung eines Wolfes ist ein Straftatbestand und ein schwerer Verstoß gegen das Naturschutzgesetz - eine solche Tat ist nicht zu rechtfertigen.