Sie befinden sich hier: Startseite / Wild und Jagd / Naturschutz

Naturschutz

Naturschutz

Aufgrund der Fähigkeiten des Menschen, die Natur mit Hilfe technischer Hilfsmittel, vom Pflug bis hin zum Atomkraftwerk, zu beeinflussen, ist es notwendig, diese zu schützen und Schäden, soweit möglich, zu korrigieren. Hierfür steht der Naturschutzbeauftragte der Jägerschaft OHA zur Verfügung.

Er arbeitet beratend und steuernd hauptsächlich in den folgenden Bereichen:

Hegebuschanlagen

sind Flächen bis zu 1 ha Größe, die der Landeigentümer zur Biotopverbesserung für mindestens 15 Jahre zur Verfügung stellt. Ehemaliges Acker- oder Wiesenland in ausgeräumten Landschaften wird durch aktive Bepflanzung von Gehölzen in Deckungsmöglichkeiten für die Tierwelt umgestaltet. Vor Ort wird ein Gutachten erstellt, um es anschließend vom Landkreis genehmigen zu lassen. Anschließend wird unter Berücksichtigung der Wünsche des Eigentümers ein Pflanzplan erstellt.

Bereiche zu Wanderwegen werden beispielsweise mit dornigen Hecken abgegrenzt, um ein Eindringen zu vermeiden. Die 3 – 6 m hohen Hegebuschanlagen haben keinen Waldcharakter. Mit den Angeboten der Baumschulen für 600 – 6.000 Pflanzen werden Zuschüsse beantragt. Die Pflanzausführung sowie die spätere Pflege liegen in dem Aufgabenbereich der Revierpächter bzw. Eigentümer.

Genehmigungspflichtige Maßnahmen in freier Natur,

bei denen anerkannte Naturschutzverbände angehört werden müssen, werden auch von der Jägerschaft bearbeitet.

Aufgrund der Erfahrung der örtlichen Gegebenheiten, nimmt der Naturschutzbeauftragte Stellung zu Bauvorhaben und Renaturierungen. Er fordert beispielsweise notwendige Wildschutzzäune und Grünbrücken oder informiert über vorhandene Hegebüsche oder versumpfte Gebiete.

Wildackereinsaaten, Begrünung von Wegerändern und Äckern

Auch hier steht der Naturschutzbeauftragte beratend und betreuend zur Seite. Das aktive Begrünen von Stilllegungsäckern wird mit bis zu 50 % bezuschusst.

Die Aufgaben eines ehrenamtlichen Luchsbeauftragten

Im Jahre 1998 wurde das Projekt zur Wiederansiedelung des Luchses im Harz als Gemeinschaftsprojekt des Niedersächsischen Ministeriums für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, des Niedersächsischen Umweltministeriums und der Landesjägerschaft e. V. gestartet. Die Projektdurchführung erfolgt durch den Nationalpark Harz. Zur Entlastung des Verantwortlichen, Herrn Dipl.-Ing. Ole Anders, sind ehrenamtliche "Luchs-Beauftragte" bestellt worden, die vor Ort verschiedene Aufgaben ausführen:

Vorkontrolle/Begutachtung von gerissenem Wild bzw. gerissenen Nutztieren bei Verdacht auf Luchsriss

Neben den Nachweis von Luchsspuren, gehört auch die fachmännische Begutachtung von möglichen Luchsübergriffen auf Haustiere und Gehegewild. Ziel ist es, den betroffenen Jagdausübungsberechtigten bzw. Nutztierhaltern eine Entschädigung für die tatsächlich vom Luchs gerissenen Tiere zu bezahlen. Der Luchs war früher eine ernsthafte Bedrohung für die Existenz der Bewohner im Harz. Diese hatten nur wenige Nutztiere, die das Überleben sicherten. Aus Angst diese zu verlieren, wurde der Luchs um 1820 hier im Harz komplett ausgerottet. Der Luchs ist ein Einzelgänger. Er frisst Muskelfleisch jedoch keine Innereien. An den Beutetieren sind Fangspuren der Krallen sichtbar.Größere Beutetiere werden durch gezielte Drossel- oder Nackenbisse getötet. Er bleibt ca. 1 Woche an der Beute und frisst das komplette Muskelfleisch auf. Daher ist es sehr problematisch, wenn Luchsrisse entfernt werden, da dies den normalen Rhythmus der Tiere durcheinander bringt. Ein ausgewachsener Luchs benötigt ca. 1 Reh pro Woche. Der Rehbestand im Harz beläuft sich auf 4 – 7 je 100 ha. Maximal 3 – 9 % des Schalenwildes werden durch Luchse gerisssen. Aufgrund der klimatischen Bedingungen im Nationalpark bleiben die ca. 20 (Stand Jan. 2006) ausgesetzten Luchse jedoch nicht nur dort. Man erwartet eine Ausbreitung bis in die Lüneburger Heide.

Luchs Monitoring zur Feststellung der Verbreitung

  • Säule 1: Meldung von Luchsnachweisen durch Forstbeamte, Jäger und andere Beobachter
  • Säule 2: Die gezielte Suche nach Luchsfährten im Winter bei Neuschnee (Fährtenliniensystem)
  • Säule 3: Der Einsatz von Fotofallen

Harzfalkenhof

Eulen und Greifvögel

vom Edelfalken bis zum Geier

Der Harzfalkenhof in Bad Sachsa ist ein Familienbetrieb. Er wurde 1964 von Hans Reinecke aus Osterwald gegründet und 1984 von Herrn Joachim Klapproth übernommen. Das Areal mit mehr als 40 artgerechten Volieren wird zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn betreut.

Der Harzfalkenhof ist für Publikumsverkehr wie folgt geöffnet

Öffnungszeiten    
Mai bis Oktober täglich von 10:00Uhr – 17:00Uhr Flugvorführungen bei gutem Wetter um 11:00Uhr und 15:00Uhr  
November bis April Öffnungszeiten nach Vereinbarung  

Im Winterhalbjahr finden keine Flugvorführungen statt, da die tropischen Greifvögel in Winterquartieren untergebracht sind. Während dieser Zeit werden auch einige Vögel vom Falkenhof zur Beizjagd eingesetzt.

Die Beizjagd (Jagd mit dem abgerichteten Greifvogel) ist ein uraltes Kulturgut. Erste Hinweise auf diese Jagd mit Greifvögeln gibt es bereits aus dem Jahre 2205 v. u. Zt. aus China. In Europa erlebte Sie im 13. Jahrhundert ihre Blütezeit.
 

Beispiele für den jagdlichen Einsatz der Greifvögel


Falke

Flugwild (Rabenkrähe, Elster, Fasan, Rebhuhn und Stockente)

Habicht

Haarwild und Flugwild (Hase und Kanin, Rabenkrähe, Elster...)
 

Steinadler

Haarwild (Fuchs, Hase...)

Bevor der angehende Falkner sich einen Greifvogel aufstellen darf, muss er zunächst die Jägerprüfung absolvieren und danach die Falknerprüfung bestehen. Erst dann darf er einen Greifvogel halten und ihn auch jagdlich einsetzen.

Jeder Falkner muss seinen Greifvogel selbst abrichten. Sie haben nur eine Bezugsperson. Im Gegensatz zum Jagdhund wird der Greifvogel sich nie unterordnen, sondern akzeptiert seinen Falkner höchstens als gleichberechtigten Jagdpartner.

Neben der Beizjagd beschäftigt sich der Harzfalkenhof mit der Greifvogelforschung, Greifvogelzucht und dem Greifvogelschutz. Unter den ca. 80 Exemplaren befinden sich auch Schneegeier mit einer Flügelspannweite von nahezu 3 m und einem Gewicht von etwa 15 kg. Sie sind die größten Tiere im Falkenhof. Weltweit einmalig sind unsere Zuchterfolge bei dieser Art.     

Die schnellsten Ritter der Lüfte sind die Falken. Sie erreichen eine Jagdgeschwindigkeit von bis zu 350 km/h. Der Baumfalke ist sogar in der Lage, Schwalben während des Fluges zu fangen. Anders als bei den Grifftötern nutzt der Falke seine Füße (Hände) nur zum Fangen und Halten seiner Beute. Als Bisstöter besitzt er den sogenannten Falkenzahn, mit dem der letzte Nackenwirbel der Beute durchtrennt wird.

Im Harzfalkenhof können z. Zt. 5 verschiedene Falkenarten bewundert werden.

Wussten Sie, dass die Landesjägerschaft Niedersachsen ein Wanderfalkenschutzprogramm unterstützt?

Nachdem der Wanderfalke in den 70er Jahren durch Pestizide und Insektizide fast ausgestorben war, ist seine Population dank der über 1000 von Falknern gezüchteten und ausgewilderten Exemplare, wieder gesichert.

Auch auf dem Harzfalkenhof werden viele Greifvogelarten gezüchtet und einige davon unter bestimmten Voraussetzungen ausgewildert. Weiterhin bietet er die Möglichkeit der Greifvogelforschung, der Umwelterziehung und der Erfahrungspädagogik.

Ein Besuch des Harzfalkenhofes lohnt sich für jeden Natur- und Tierfreund. Sie werden nicht nur viel Interessantes über die Tiere erfahren sondern durch die Entrichtung ihres Eintrittsgeldes tun Sie etwas ganz wichtiges: Sie helfen, zu helfen.