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Kurzbericht über das Revierpächtergespräch am 08. September 2016

Der Einladung der Hegeringleiter der Hegeringe Osterode und Herzberg in das Gasthaus „Weißes Roß“ in Hattorf waren 35 Personen, darunter zahlreiche Revierpächter bzw. verantwortliche und bevollmächtigte Vertreter gefolgt.

Leider fehlten Ansprechpartner für einige im Rotenberg zentral gelegene Reviere bzw. wird sich eine größere Jagd ebendort voraussichtlich nicht an einer gemeinsamen Jagd beteiligen.

Dies ist aufgrund der recht hohen Schwarzwildpopulation und der Verpflichtung zur Reduzierung derselben, insbesondere zur Wildschadensverminderung im Feld, äußerst bedauerlich.

Vor der eigentlichen Terminabsprache hielt Herr Jens Hepper als Leiter  der Blockausbildung der Berufsjäger an der BBS II in Northeim einen sehr aufschlussreichen Vortrag über die Lebensweise und Bejagung des Rehwildes unter Berücksichtigung neuerer wildbioligischer bzw. wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Einige Stichworte aus dem Vortrag sind nachstehend exemplarisch aufgeführt:

- Stände sollten nie an den Einständen oder auf Wegen oder Schneisen eingerichtet werden sondern an den bekannten Wechseln

 - die Intensität der Nahrungsaufnahme des Rehwildes erreicht im Januar und Februar einen Tiefpunkt, daher sollte die Bejagung bis zu diesem Zeitpunkt im Wesentlichen abgeschlossen sein

- im  vorgenannten Zeitraum ist der Energiebedarf auf 10% des Normalwertes reduziert, bei Störungen, u. a. durch Bewegungsjagden wird der Energiebedarf innerhalb von Stunden wieder auf den Normalwert gesteigert, die Absenkung auf den jahreszeitüblichen Wert dauert etwa 5-10 Tage

- seit 1979 ist ein stetiger Anstieg der Rehwildstrecke zu verzeichnen, in den letzten Jahren unterliegt die Strecke jedoch stärkeren Schwankungen. Diese sind auf den früheren Beginn der Vegetationszeit und längere Trockenperioden im Spätsommer zurückzuführen, die eine erhöhte Sterblichkeit der Kitze aufgrund nicht optimaler Nahrungsverfügbarkeit verursachen

- Veränderungen im Lebensraum, wie etwa der Verlust von energiehaltiger Schlagflora zu dichten Dickungen bewirken einen Wechsel des Einstands von führenden Ricken, die für die Kitzaufzucht sowie Erhaltung der Fruchtbarkeit gute Äsung brauchen.

Im Anschluss an den anschaulich gestalteten Vortrag erfolgte zügig und einvernehmlich die Festlegung der gemeinsamen Jagdtermine für die jeweils angrenzenden und sinnvoll gleichzeitig zu bejagenden Jagdbereiche.

Vorab erläuterte der Leiter des Hegerings Osterode, Tim Eickmann, die Notwendigkeit der rechtzeitigen Information von versierten Schweißhundführern und vermittelte wichtige Hinweise im Hinblick auf die Organisation bzw. den Ablauf von ggfs. erforderlichen Nachsuchen.

Den Abend beendete ein schmackhaftes und reichhaltiges Stümpelessen bei informativen Gesprächen in kameradschaftlicher Atmosphäre.