Im zurückliegenden Jahr wurden 6 876 Stück Wild erlegt, wovon 4 812 Schalenwild waren. Diese Zahlen legte Kreisjägermeister Claus-Wilhelm Deig im Schützenhaus Wulften während der 46. Mitgliederversammlung der Jägerschaft des Landkreises Osterode vor. Wie in den Vorjahren, sei es erneut eine beachtliche Strecke gewesen, die sich allerdings nur auf Grund des sehr starken Anstiegs der Rot-und Schwarzwildstrecke um 1 253 Stück erhöht hat. Und er verlieh auch die Brüche für die drei stärksten erlegten Rehböcke.
Die Strecke des Rotwildes erhöhte sich im Landkreis Osterode erhöhte um 344 Stück von 1258 im Vorjahr auf 1602 Stück. Hiervon waren die Privatreviere mit 163 Stück beteiligt, das Gros verteilte sich auf die Forstämter Riefensbeek, Lauterberg und den Nationalpark.
Der Rotwildring verzeichnet allein für den Westharz eine Strecke von 3 030 Stück Rotwild. Diese gewaltige Zahl, war bisher nur in den Jahren 1967/68 und 1979/80 zu verzeichnen.
Erfreulich sei auch, dass im abgelaufenen Jagdjahr die Anzahl weiblicher Stücke deutlich erhöht werden konnte, so dass man der Reduktion des Wildbestandes doch ein Stück näher gekommen ist. Auch das Wetter habe mitgespielt, denn wegen des milden Winters konnte, ähnlich wie im Vorjahr, bis Ende Januar gejagt werden.
Der derzeitige Rotwildbestand werde bei unterschiedlicher regionaler Verteilung auf immer noch hohe 6 500 bis 7 000 Stück eingeschätzt, so der Kreisjägermeister weiter. Das entspreche einem Bestand von etwa sieben Stück pro 100 ha, angestrebt seien aber nur drei bis vier Stück.
Deswegen werde für das kommende Jagdjahr der Rotwildring ein Abschuss-Soll von 3100 Stück beantragen. Die Jagdbeiräte der Landkreise Goslar und Osterode müssen hierüber noch beschließen.
Auf das Schwarzwild zu sprechen kommend, betonte der Sprecher, dass die im letzten Jahr angenommenen Befürchtungen eingetroffen sind. Denn die Schwarzwildpopulation hat sich nach den günstigen Jahren 2013 und 2014 weiter erholt. So wurden im abgelaufenen Jagdjahr 1695 Sauen erlegt. Im Jahr zuvor waren es nur 1085 Stück.
Die Überlebensbedingungen für das Schwarzwild seien letztendlich ideal. Buchen und Eichelmasten in immer kürzeren Abständen in den Waldgebieten sowie vermehrter Raps-und Maisanbau in der Feldflur, bieten dem Schwarzwild nicht nur Fraß sondern auch Deckung über fast ein halbes Jahr. Auch die milden Winter, ohne lange Frostperioden, begünstigen einen Anstieg der Population.
Um ein weiteres Anwachsen der Schwarzwildbestände und damit die Gefahr von Seuchenzügen zu verhindern - die Afrikanische Schweinepest hat unser Nachbarland Polen bereits erreicht - sind die Jäger aufgefordert nicht nachzulassen das Schwarzwild scharf zu bejagen.
Übermäßige Wildschäden und die Gefahr von Wildunfällen machen dieses auch erforderlich. Die Jagdpächter werden gebeten mit Ihren Reviernachbarn revierübergreifende Jagden abzusprechen um den Jagderfolg zu erhöhen. In den Hegeringen Herzberg und Osterode erfolgt dieses bereits seit mehreren Jahren.
Bei der Rehwildbejagung sei man im zweiten Jahr des dreijährigen Abschussplanes. Mit 1515 Stück erlegtem Rehwild ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, wo 1386 Stück erlegt wurden. Das flächendeckende Vorkommen des Luchses hat übrigens nicht zu dem gefürchteten Einbruch der Rehwildpopulation geführt. Sicherlich ist da, wo ein Luchs sich zeitweise aufhält mit Rissen zu rechnen. „Das Rehwild begegnet dem aber mit erhöhter Vorsicht, so dass wie zu beobachten ist, der Luchs nicht länger in einem Revier verbleibt“, so Deig.
Er kam aber auch auf die Niederwildjagd zu sprechen, die in dieser Region als Prädatoren-Jagd stattfindet. Die Strecke von Fuchs, Waschbär und Dachs ist auf hohem Niveau. Insbesondere der Waschbär ist immer stärker auf den Vormarsch und kann durch seine Fähigkeit zu klettern der Vogelwelt erheblichen Schaden zufügen. Als Nesträuber ist er auch in der Lage die Gelege aus Horsten geschützter Greife und Eulen zu plündern.
Die Fuchsstrecke weist 624 Stück aus, davon 59 Stück Fallwild. Die immer stärker ansteigende Waschbärenstrecke liegt bei 372 Stück und auch der Dachs hat wieder mit 134 Stück kräftig zugenommen. Rabenkrähen und Elstern wurden insgesamt 484 Stück erlegt.
Demgegenüber steht mit 30 erlegten Hasen (mit Fallwild 84), 169 Ringeltauben und 165 Stockenten nur wenig Nutzwild. Die Jagd auf das Rebhuhn wurde durch eine Vereinbarung in der Landesjägerschaft vollkommen eingestellt.
Abschließend bedankte er sich bei den Hegeringleitern Alexander Blötz, Rolf Hengst, Olaf Koch und Reinhold Wensel sowie bei den Revierinhabern und Jägern, die sich aktiv an der Wildtiererfassung beteiligt haben. pb