Kurz nach der Schießprüfung war alles anders als bei den bisherigen Lehrgängen der Jägerschaft. Die Corona-Verordnung des Landes untersagte den Präsenzunterricht bei der Jungjägerausbildung. Damit konnte der übliche Ausbildungsplan in den Fachgebieten Wildtierkunde, Jagdwaffen und Fanggeräte, Naturschutz, Hege, Jagdbetrieb, Behandlung des erlegten Wildes, Wildkrankheiten, Jagdhundewesen, jagdliches Brauchtum, Jagdrecht und den verwandten Rechtsgebieten wie Naturschutzrecht und Waffenrecht nicht umgesetzt werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Zeit ab November sehr intensiv zum Lernen der schriftlichen Prüfungsfragen. Diese sind einmal auf der Homepage des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums veröffentlicht und können von dort auf den heimischen Computer heruntergeladen werden. Zusätzlich gibt es eine sehr praktische App für das Handy, die ebenfalls alle Prüfungsfragen enthält und ausgesprochen flexibel zum Lernen und Wiederholen genutzt werden kann.
Ab Februar 2021 gab es erste Lockerungen für die praktische Ausbildung an den Waffen, die nun wieder im Freien als Einzelunterricht möglich war. Am ersten Ausbildungstag zeigte das Thermometer minus 20 Grad Celsius auf dem tief verschneiten Schießstand in Aschenhütte an. Trotz dieser harten äußeren Witterungsbedingungen machten alle engagiert mit. Später war der Einzelunterricht auch in anderen Fachgebieten möglich. Die letzten Übungseinheiten Ende Mai und Anfang Juni faden dann schon wieder unter deutlich angenehmeren Temperaturen statt.
Die schriftliche Prüfung fand Ende Mai mit jeweils 20 Fragen aus jedem der fünf Fachgebiete in der Stadthalle Osterode statt, da hier alle Coronavorgaben vorbildlich umgesetzt werden konnten. Die mündlich-praktische Prüfung fand am 19. Juni bei plus 30 Grad Celsius im Schatten auf dem Schießstand Aschenhütte und dem angrenzenden Wald der Forstgenossenschaft Hörden am Schwarzen Pfuhl statt und bildete den Abschluss der wie immer umfangreichen und gründlichen Prüfungen.
Am Nachmittag erhielten die frischgebackenen Jungjäger vom Kreisjägermeister Axel Eichendorff ihre Prüfungszeugnisse. Eichendorff beglückwünschte die jungen Jägerinnen und Jäger zu ihrer erfolgreich bestandenen Prüfung und bedankte sich bei den Prüfern für ihre Ausdauer und Geduld bei der schriftlichen und der mündlichen-praktischen Prüfung. Eichendorff gab den Jungjägern noch einige ernstgemeinte Ratschläge mit auf den Weg, die er in humorvolle Zitate von Hermann Löns und Heinrich Wilhelm Döbel verpackte.
Claus-W. Deig überreichte zum Abschluss des Prüfungstages die Jägerbriefe. Schumann freute sich darüber, dass fast alle Teilnehmer*innen ihre Jägerprüfung gleich beim ersten Anlauf erfolgreich bestanden haben. Er warb dafür, dass sich nun möglichst viele von den neuen Jägerinnen und Jäger aktiv in ihrer Jägerschaft engagieren. Dies kann entweder auf dem Schießstand Aschenhütte sein, mit dem eigenen Hund in den Vorbereitungskursen auf die entsprechenden Prüfungen, in der Öffentlichkeitsarbeit mit dem Info-Mobil, auf den Biotopschutzflächen oder im Bläsercorps.
Dr. Schumann konnte diesmal keinen Lehrgangsbesten benennen, da drei Jägerinnen und Jäger die exakt gleichen Durchschnittsnoten und zusätzlich jeweils fünf Mal eine Eins in der schriftlichen und mündlich-praktischen Prüfung erreicht haben: Claudia Baum, Friederike Heckel und Heiko Mühlhause.
Ab August 2021 bietet die Jägerschaft Osterode wieder einen Lehrgang an, in dem sich angehende junge Jägerinnen und Jäger auf ihre Prüfung im Frühjahr 2022 vorbereiten können. Interessenten können sich bereits jetzt beim Leiter der Jungjägerausbildung, Thorsten Noth informieren und anmelden: CKT.NOTH(at)t-online.de und 05521 71519.