Der Marderhund breitet sich in Niedersachsen mit immer größerem Tempo aus. Die ursprünglich aus Sibirien stammenden Tiere seien inzwischen fast im gesamten Land anzutreffen, sagte Detlev Kraatz von der Landesjägerschaft. Sie seien für immer mehr einheimische Tiere eine Bedrohung. Im abgelaufenen Jagdjahr wurden landesweit 287 Marderhunde geschossen, 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Da die Allesfresser nachtaktiv sind, bekommen vermutlich auch Jäger nur einen kleinen Teil der Tiere zu Gesicht.
Die genaue Zahl der auch Enok genannten Marderhunde in Niedersachsen lässt sich nur schwer schätzen, sagte Kraatz. Selbst im Nordwesten, wo nur wenige Exemplare erlegt wurden, sind die Marderhunde längst verbreitet. Für Niederwildarten wie Hase, Fasan oder Rebhuhn entwickeln sich die Allesfrresser zu Bedrohung. (Aus: Hann. Allgemeine Zeitung vom 13.12.2006)