Wenn die Frühlingssonne die ersten warmen Strahlen auf die Erde schickt, werden nicht nur die Menschen aktiv und freuen sich auf einen Spaziergang in der freien Natur, sondern auch die Zecken kriechen aus ihren unterirdischen Winterbehausungen an die Oberfläche. Meist lauern Zecken in Knie- bis Hüfthöhe auf Gräsern und Büschen, warten auf Warmblüter und werden dort von ihrem ahnungslosen Wirt abgestreift. Da sie die Einstichstelle mit einem Sekret betäuben, merkt man erst später den Befall. Zum Blutsaugen suchen sie sich Stellen, an denen die Haut dünn ist, zum Beispiel Achselhöhle, Leiste oder Kniekehle.
Die kleinen Blutsauger sind recht gefährlich, denn sie können Krankheiten übertragen, die - unbehandelt - schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. Da ist zum einen die von Bakterien verursachte Lyme-Borreliose. Aus Fachkreisen verlautet, dass in Ostfriesland jede vierte Zecke von Borrelien befallen ist. Erstes Anzeichen einer Infektion ist eine handtellergroße Rötung im Bereich der Einstichstelle; es können aber auch Rötungen an anderen Stellen des Körpers auftreten. Die Erkrankung ist, wenn sie im Frühstadium erkannt wird, mit Antibiotika erfolgreich zu behandeln.
Die andere gefährliche Krankheit, die durch Viren verursacht wird, ist die "Frühsommer-Meningo-Encephalitis - kurz FSME". Zu Beginn der Krankheit ähneln die Symptome der einer Sommergrippe, wie z.B. Auftreten von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Die Krankheit befällt das Nervensystem. Eine schwere Form der FSME ist die Hirnhautentzündung, die im schlimmen Fall zum Tode führen kann. Die FSME kommt in erster Linie in Süddeutschland, in Österreich und in osteuropäischen Ländern vor. Mit einer vorbeugenden Schutzimpfung lassen sich die Symptome der Krankheit gut behandeln.
Damit Zeckenstiche gar nicht erst zu einem Problem werden, ist es besonders wichtig, nach einem intensiven Ausflug in die Natur Kleidungsstücke und Körper nach Zecken absuchen. Wichtig ist bei einem Zeckenstich: die Zecken nicht herausdrehen, sondern mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange am Kopf nach oben herausziehen. Die Zecke darf nicht am Körper gepackt werden, da sie sonst eventuell Erreger in die Blutbahn ausspuckt. Alte Hausmittel wie Klebstoffe oder Speiseöl, die das Abtöten der Zecke einleiten sollen, sind keinesfalls anzuwenden. Im Todeskampf der Zecke werden, wie auch beim Quetschen, verstärkt Krankheitserreger über die Wunde in den Körper des Zeckenopfers übertragen.
Aber nicht nur Menschen gehören zur Beute der Zecken. Die Spinnentiere nisten sich auch sehr gern in das Fell von Haustieren ein. Stark betroffen sind Hunde und Katzen. Dort findet man sie besonders an den Ohren, am Hals im Nackenbereich und im Gesicht. Auch Tiere können mit den Krankheiten FSME und Borreliose infiziert werden. Zudem treten vereinzelt auch Fälle von Hundemalaria (Babesiose), einer dem Krankheitsbild der menschlichen Malaria ähnlichen Infektionskrankheit auf. Man erkennt sie daran, dass die Hunde kaum Appetit, Fieber und gelb-rötlichen Urin haben. Dann solle schnellstmöglich ein Tierarzt konsultiert werden. Viele weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.zeckeninfo.de