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Schon ein Wildunfall ist deutlich zuviel!

„3-Beine“ in der jetzt beginnenden Hauptunfallzeit beachten!

Das Foto (v. r.) zeigt beim Aufstellen des ersten „3-Beins“ den stellvertretenden Kreisjägermeister Hubert Rapin, Kreisrat Dr. Kuckuck, Forstdirektor Klaus Pfennig, Damwildringvorsitzenden Werner Bröker, Otto Rechtien von der Jagdbehörde, Franz

MEPPEN - Im Jahr 2008 ereigneten sich im Emsland insgesamt 1805 Wildunfälle mit Schalenwild. Davon im Altkreis Aschendorf-Hümmling 564, Meppen 680 und Lingen 561. Dabei ist jeder Wildunfall einer zuviel – gerade, wenn Menschen dabei ernsthaft zu Schaden kommen.

Eine Reduzierung der Wildunfälle ist trotz vieler Maßnahmen wie Wildwarnreflektoren, Duftzäune, Wildzäune, Gefahrenzeichen etc. bisher nicht ausreichend erreicht worden.

Deutlich zuviel Wildunfälle meinen die Experten des Straßenbaulastträgers, der Polizei und der Kreisjägermeister, sowie die Fachbereiche Naturschutz, Straßenbau, Straßenverkehr und Sicherheit und Ordnung während eines Gesprächs im Kreishaus Emsland.

Auf Vorschlag der Jägerschaft wurde einvernehmlich angeregt, dass im Wege eines zweijährigen Modellversuchs auf der sogenannten „Panzerstraße“ ab Nordumgehung Meppen bis zur Anschlussstelle L 53 Lathen-Rupennest untersucht werden soll, ob durch das Aufstellen dieser „3-Beine“ mit der Aufschrift „Wildunfall“ die Unfallzahlen in diesem Streckenbereich gesenkt werden können.

In den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen konnten bereits in den letzen Jahren die Wildunfälle durch aufstellen dieser „3-Beine“ um ca. 50% gesenkt werden.

Die „3-Beine“, welche von der JVA, Außenstelle Hesepe hergestellt werden, weisen darauf hin, dass gerade wieder die kritische Zeit für Wildunfälle begonnen hat. Die Monate September bis November sind gefährlich, sowohl für das Tier, als auch für den Menschen, so der stellvertretende Kreisjägermeister Hubert Rapin. Aktuell muss verstärkt damit gerechnet werden, dass Wild unbedarft über die Straße springt.

Der Landkreis Emsland empfiehlt daher, auf Straßen entlang von Wäldern oder bestellten Feldern und vor allem auf Strecken, die durch das Verkehrszeichen 142 (Wildwechsel) oder aufgestellte „3-Beine“ gekennzeichnet sind, bei Dunkelheit oder Dämmerung, langsamer und vor allem aufmerksamer zu fahren, so Kreisrat Dr. Kuckuck.

Bei maximal 70 km/h sinkt das Unfallrisiko deutlich, da das Wild bis zu dieser Geschwindigkeit in der Lage ist, ein herannahendes Fahrzeug zu erkennen und sich von der erkannten Gefahrenquelle weg zu bewegen. Über 70 km/h sind die Tiere nicht mehr in der Lage, dass Fahrzeug zu realisieren, werden aufgeschreckt und springen dann in die Gefahrenquelle hinein. Ein Wildunfall ist in der Regel die nicht nur traurige, sondern gleichzeitig auch gefährliche Folge!

Für den Fall der Fälle raten die Fachleute dazu, den Fuß sofort vom Gas zu nehmen, zu bremsen und das Lenkrad festzuhalten. Ausweichmanöver sollten nach Möglichkeit unterbleiben. Das Fahrzeug könnte hierdurch zum Beispiel ins Schleudern geraten und mit einem Baum oder noch schlimmer mit entgegenkommenden Fahrzeugen kollidieren, was erfahrungsgemäß zu deutlich schweren Unfallfolgen führt. In Expertenkreisen wird seit einiger Zeit auch ein Zusammenhang zwischen Wildunfällen und den immer wieder tragisch endenden Baumunfällen gesehen.

Sollte es zu einem Wildunfall gekommen sein, ist es auf alle Fälle wichtig, die Unfallstelle, vor allem bei Dämmerung oder nachts, sofort abzusichern und den Unfall der Polizei zu melden.

Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten soll diese Aktion zukünftig Schritt für Schritt ausgeweitete werden, um so möglichst viele Kraftfahrer anzusprechen und zu einer angepassten Fahrweise zu bewegen.