„Der Zuspruch in der Landwirtschaft ist enorm. Die Landwirte sind durchaus bereits, in der Feldflur etwas zu machen“, zog Schröer Bilanz. Konkret geht es darum, Randflächen von der Bewirtschaftung auszunehmen und dort einen Mix verschiedener Pflanzen zu säen, die Wildtieren gleichermaßen Nahrung und Deckung bieten. Das Anlegen von Rückzugs- und Saumflächen ist eine wesentliche Maßnahme des Biotop-Fonds zum Erhalt der Artenvielfalt.
Von den insgesamt 500 Hektar zur Verfügung gestellter Fläche zahlt der Biotop-Fonds für 200 Hektar eine Entschädigung in Höhe von 500 Euro pro Hektar an die Landwirte. Für weitere 200 Hektar an Rückzugs- und Saumflächen und 100 Hektar einjähriger Blühstreifen hat der Fonds das Saatgut bereitgestellt. Dieses sei bereits verteilt und zum großen Teil ausgebracht worden, so der Vorsitzende.
Die Finanzierung der Rückzugsflächen hat die Jägerschaft laut Schröer bisher zum großen Teil selbst und mithilfe von Sponsoren gestemmt. Von den etwa 150000 Euro, die der Fonds ausgegeben hat, stammen nach seinen Angaben 32000 aus Jagdabgabemitteln des Landes Niedersachsen. Dort, wo Rückzugsflächen angelegt wurden, haben die jeweiligen Revierinhaber 15 Prozent der Kosten getragen. Die Beteiligung der Jäger sei hier absolut gegeben, so Schröer.
Die Hoffnungen auf Mittel des Landkreises Emsland und dessen Naturschutzstiftung haben sich indes noch nicht erfüllt: Seit der Antragstellung im Februar habe sich hier nichts getan, sagte Klumpe. Er hatte den Kreis aufgefordert, Mittel aus der Jagdsteuer bereitzustellen.
So sorgen sich die Verantwortlichen nicht um das Engagement der Jäger oder Landwirte, sondern um die langfristige Finanzierung. „Wir können das nicht zum Nulltarif machen. Auf Dauer können uns nur die Agrarumweltprogramme helfen“, erklärte Schröer. Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN), als deren stellvertretender Präsident er jüngst bestätigt wurde, wolle nun auf praxistauglichere Agrarumweltprogramme hinwirken.
Neue Rückzugsflächen für Wildtiere sind nur einer von mehreren Ansatzpunkten, die der im Dezember 2011 gegründete Biotop-Fonds verfolgt. Zur Verhinderung von Mähtod hat der Fonds eine Diskussionsveranstaltung mit Landwirten, Jägern und Lohnunternehmern durchgeführt (wir berichteten). Auch in Sachen Nisthilfen gebe es Fortschritte, erklärte Schröer. Klumpe betonte jedoch: „Wir können mit den Maßnahmen nicht die ganze Niederwildjagd retten, sondern nur Beispiele geben.“
Die Auswirkungen der Rückzugsflächen will der Fonds wissenschaftlich untersuchen. Auch die Rahmenbedingungen für die Landwirte, etwa die Ertragslage auf Randflächen, sollen überprüft werden, so Schröer. Er sprach den Jägerschaftsvorsitzenden und Hegeringsleitern seinen Dank für die geleistete Arbeit aus. (von Manuel Glasfort)