Zum Landesjägertag hatten sich am 8. Mai 09 rund 200 Teilnehmer im altehrwürdigen Rathaus von Duderstadt eingefunden. Der Themenkatalog der Veranstaltung reichte vom Waffenrecht, über die stetig wachsenden Schwarzwildbestände bis zur Abschaffung der Jagdsteuer.
CDU-Bundestagsabgeordneter Hartwig Fischer, Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke und der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen Helmut Dammann-Tamke, mahnten zu Besonnenheit bei der neu entfachten Diskussion ums Waffenrecht.
Im Gegensatz zu den Sportschützen, verweist die Landesjägerschaft auf den durch das Grundgesetz Artikel 13 garantierten Schutz der Wohnung und lehnt, bis zur Klärung dieser verfassungsrechtlichen Problematik, unangemeldete, verdachtsunabhängige Kontrollen von Waffenbesitzern ab. Der Präsident rief die politischen Verantwortlichen dazu auf: Dass die legalen Waffenbesitzer Sportschützen und Jäger auch in Zukunft als gesetzestreue Bürger behandelt werden.
Es sei kaum zu vermitteln, so Präsident Dammann-Tamke weiter, dass die Behörden einerseits beim Verdacht illegalen Waffenbesitzes einen richterlichen Durchsuchungsbefehl benötigen um eine Überprüfung vorzunehmen, andererseits bei rechtmäßigen Waffenbesitzern nach Gutdünken kontrolliert werden soll.
Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke betonte: Wir bewahren unsere Waffen sicher auf und gehen verantwortungsbewusst damit um und daher habe er gegen angemeldete Kontrollen nichts einzuwenden.
Darüber hinaus waren die landesweit steigenden Wildschweinbestände Gegenstand Dammann-Tamkes Ausführungen. Derzeit gebe es kaum einen Landkreis in Niedersachsen, in dem keine Sauen auftauchen. Er stellte klar, dass das Damoklesschwert der Klassischen Schweinepest damit keinesfalls gebannt sei. Er forderte die niedersächsischen Jäger dazu auf, Wildschweine auch weiterhin scharf zu bejagen, um ein Ausbrechen der Tierseuche zu verhindern. Allein 2007/2008 haben die rund 60.000 niedersächsischen Jäger rund 50.000 Schwarzkittel erlegt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war das Thema Jagdsteuer. Die desolate Haushaltssituation vieler Landkreise macht eine landesweite Abschaffung dieser, von großen Teilen der Jägerschaft als unfair empfundener Aufwandsteuer zwar schwierig, dennoch nehme laut Dammann-Tamke das Thema langsam Fahrt auf. Die Kreisfreien Städte Wolfsburg, Braunschweig, Emden und Wilhelmshaven erheben bereits seit längerer Zeit keine Jagdsteuer mehr. Im Landkreis Harburg wurde die Jagdsteuer jüngst auf Null gesetzt, im Landkreis Emsland von 15 auf zehn Prozent, im Landkreis Northeim von 16 auf 8,5 Prozent gesenkt. Laut Präsident Dammann-Tamke müsse, in allen Landkreisen, die finanziell solide dastehen, auf das Thema Jagdsteuer hingewiesen werden.
Abschließend wurde bekannt gegeben, dass der Landesjägertag der Landesjägerschaft Niedersachsen 2010 am 7. Mai in Cloppenburg stattfinden wird.