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Junge Jäger pflanzen 20 Obstbäume

pm Werlte. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (AG) Junge Jäger der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling haben in Werlte auf einer zur Verfügung gestellten Fläche von etwa 2500 Quadratmeter Größe eine Streuobstwiese angelegt. Unter den 20 gepflanzten hochstämmigen Obstbäumen finden sich mehrere Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Zwetschgensorten. Das teilte die Jägerschaft mit.

 

Geschafft: Auf einer rund 2500 Quadratmeter großen Fläche haben Mitglieder der AG Junge Jäger eine Streuobstwiese angelegt. Das Foto zeigt (von links) Jan Wohlgemuth,Anika Börries, Kristin Trabandt und Benjamin Trabandt

„Vor ungefähr 200 Jahren breitete sich der Obstanbau in Deutschland aus. Obstbäume wurden entlang von Wegen und Feldrainen sowie im Umfeld der Bauerngehöfte gepflanzt“, heißt es in der Mitteilung. Viele Dörfer umgaben Grüngürtel aus Obstbäumen. Bis heute blieben jedoch nur wenige Restbestände an Streuobstwiesen erhalten.

Nach Angaben der Jägerschaft können innerhalb von Streuobstwiesen bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Damit handele es sich um einen der artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa. Zu den charakteristischen Pflanzenarten gehören unter anderem Glatthafer, Wiesen-Margerite und Glockenblume, aber auch Schafgarbe, Flockenblumen und Wicken tragen zur Blütenpracht bei.

Extensiv genutzte Wiesen, aber auch die alten Obstbäume beherbergen eine Vielzahl an Insekten und stellen damit auch für viele Vogelarten einen idealen Lebensraum dar. So dienen laut Jägerschaft artenreiche Streuobstwiesen auch dem Steinkauz als Jagdhabitat. Diese kleine Eulenart benötige Höhlen, wie sie besonders in alten Obstbäumen zu finden seien, zur Brut und als Versteck. Zu seiner Nahrung zählten Insekten, Regenwürmer, Kleinvögel und Mäuse. Andere Tierarten seien sowohl auf die Obstbäume als auch auf die blütenreiche Wiese angewiesen. So etwa der Gartenrotschwanz, Vogel des Jahres 2011, der auf insektenreichen Wiesen gute Jagdmöglichkeiten vorfinde.

Neben der ökologischen Bedeutung stellen Streuobstwiesen mit ihren alten Baumbeständen auch häufig eine Genreserve dar. „Die wird gebraucht, wenn heutige Kultursorten mit Klima oder Krankheiten nicht mehr fertig werden“, heißt es in dem Schreiben. Zu den alten Sorten gehörten unter anderem Gellerts Butterbirne und die Apfelsorten Kaiser Wilhelm, Carola sowie Roter Eiserapfel. Rund 3000 Obstbaumsorten seien deutschlandweit bekannt.

Im Vergleich zu anderen Nutzungsformen sei der Arbeitseinsatz bei der Bewirtschaftung einer Streuobstwiese allerdings höher. Doch eine finanzielle Unterstützung durch Gemeinden, Kreise und Land ist laut Jägerschaft „gegebenenfalls möglich“.