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Jäger im nördlichen Emsland unterstützen Klageweg

Nach 24 J. im Vorst. d. JS ASD-H, 16 davon als Vors., übergab W. Klumpe (3.v.l.) den Vorsitz an L. Fischer (4.v.l.). Weiter im Bild: Kassierer G. Böwer (l.), I. Klumpe (2.v.l.), Ehefrau von W. Klumpe, der 2. Vors. B. Sieve (2.v.r.) und SF H. Funke (r.).

Für seine Verdienste für die JS ASD-H erhielt W. Klume (r.) vom Geschäftsführer der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN), D. Schulte-Frohlinde, die Verdienstnadel des LJN in Gold, der höchstmöglichen Ehrung des Verbandes. Fotos: Daniel Gonzalez-Tepper

Sögel. Die Jägerschaft Aschendorf-Hümmling macht ihre Ankündigung wahr, bei einer weiteren Beibehaltung der Jagdsteuer nicht länger sogenanntes Fallwild nach Unfällen zu beseitigen. Außerdem plädiert auch diese Vereinigung für eine Klage gegen das Naturschutzgebiet Emsauen. Neuer Vorsitzender ist Lambert Fischer aus Neubörger.

Der scheidende Vorsitzende Wilhelm Klumpe nutzte die letzte Mitgliederversammlung seiner Amtszeit im Clemenswerther Hof in Sögel für einen ziemlich frustrierten und emotionalen Rückblick auf die vergangenen Jahre. „Ich habe vor 16 Jahren voller Optimismus das Amt übernommen und hätte nicht gedacht, heute quasi den Tod der Niederwildjagd verkünden zu müssen“, sagte Klumpe. Schon vor acht Jahren habe er auf „die fatale Entwicklung der Wildtierzahlen“ hingewiesen, für die er den rasanten Anstieg der Biogasanlagen und Ausbringung von Gärresten verantwortlich machte.

Von vielen Seiten werde den Jägern das Leben und der Spaß an ihrer Aufgabe verdorben. Er nannte Hunde- und Katzenbesitzer, die ihre Tiere frei herumlaufen lassen, sie dadurch Natur und Wild Schaden zuführen, „im Leserbriefschreiben aber Weltmeister sind“, wenn etwas passiert. Den Kreis-Politikern und den Landkreis-Verantwortlichen warf er im Zusammenhang mit der Abschaffung der Jagdsteuer und der Diskussion um das Naturschutzgebiet Emsauen mangelnde Solidarität vor, „die wohl bitterste Erkenntnis meiner Amtszeit“, sagte Klumpe. „Ich habe unzählige Gespräche geführt, die zu nichts geführt haben. Manche waren von Sturheit und Selbstherrlichkeit der Gegenseite nicht zu überbieten. Die Zeit des Redens ist vorbei, das Maß ist voll. Wir müssen handeln und klagen“, sagte der Vorsitzende.

Das vom Kreisverband Emsland/Grafschaft Bentheim initiierte und der Landesjägerschaft Niedersachsen finanziell und juristisch unterstützte Normenkontrollverfahren gegen das Naturschutzgebiet Emsauen sowie die Kündigung der vertraglich geregelten Zusammenarbeit in Sachen Fallwild mit dem Landkreis unterstützten die Mitglieder dann auch einstimmig.

Vorstandswahl reine Formsache

Zur Formsache entwickelten sich die Wahlen. Die Mitglieder wählten den vom erweiterten Vorstand vorgeschlagenen Lambert Fischer einstimmig zum Nachfolger von Wilhelm Klumpe. Der Steuerberater aus Neubörger ist seit 20 Jahren im Hegering Dörpen aktiv und seit vier Jahren dessen Leiter. Im Block wurden Georg Böwer als Kassierer, Bernd Sieve als 2. Vorsitzender und Schriftführer Hubert Funke wiedergewählt.

Für seine Verdienste erhielt Wilhelm Klume vom Geschäftsführer der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN), Dirk Schulte-Frohlinde, die Verdienstnadel des LJN in Gold, der höchstmöglichen Ehrung des Verbandes. Die LJN-Nadel in Bronze erhielten Georg Böwe, Thomas Schomaker und Wilhelm Schepers. Die DJV-Nadel in Silber wurde Heiner Hackstadt verliehen.

Kleines Defizit

Im Streckenbericht von Bernd Sieve wurde einmal mehr der Rückgang bei den Wildtierzahlen, insbesondere beim Fasan und Hase, deutlich. Um intensive Nachwuchswerbung warb der Obmann, der Jagdhornbläser, Gerd Rieken. Zufriedenstellend fiel der Bericht des Obmanns für jagdliches Schießen, Werner Mattke, aus. Ein kleines Defizit von 803 Euro, vor allem wegen der Neuanschaffung des Infomobils, musste Kassierer Georg Böwe mitteilen. (von Daniel Gonzalez-Tepper)