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Gemeinsam für die Artenvielfalt in Lorup

anna Lorup. Auf Initiative des Hegering Lorup haben sich am Dienstag Vertreter des landwirtschaftlichen Ortsvereins, der Jagdgenossenschaft, der Gemeinde, der Kirche und mehrere Revierinhaber an einen Tisch gesetzt, um über eine Unterstützung des Biotop-Fonds der Jägerschaften Emsland/Grafschaft Bentheim zu beraten.

Ziehen an einem Strang: Loruper Heger, Landwirte, Revierinhaber und Vertreter von Jagdgenossenschaft,

„Es ist an der Zeit, etwas zu unternehmen“, begründete Hegeringleiter Gerhard Rieken die Einberufung der Versammlung, die unter dem Motto „Gemeinsam für die Artenvielfalt in Lorup“ stand. Dem gravierenden Rückgang des Niederwilds und der Kleinstlebewesen müsse endlich Einhalt geboten werden, so Rieken.

Der Hegering Lorup sei mit gutem Beispiel vorangegangen und habe auf seiner Generalversammlung einstimmig beschlossen, die Bejagung des Rebhuhns zunächst einzustellen. Doch das allein reiche nicht aus, denn auch um den Bestand der Hasen und Fasane stünde es schlecht, erklärte Rieken. Er verwies auf die amtlichen Jahresabschussergebnisse des Landkreises Emsland wonach die Strecke bei den Fasanen seit 2006 um fast 70 Prozent zurückgegangen sei. Eingebrochen sei auch die Strecke der Hasen mit 340 erlegten Tieren in den Jahren 2003/04 auf aktuell 139 Tiere. „Wenn wir auch zukünftig die Natur genießen wollen, dann ist jetzt die Zeit, gemeinsam nach Lösungen für diese Probleme zu suchen“, erklärte Rieken. Hier biete sich die Unterstützung des Biotop-Fonds der Jägerschaften an.

„Wir sind schon ziemlich weit hin, wenn ich mir die Bestände angucke“, sagte Wilhelm Schepers, Mitglied im Vorstand des Biotop-Fonds. Die Gründe dafür seien unter anderem der zunehmende Maisanbau, die Verringerung der Dauergrünflächen und auch die Mahd von Grünroggenflächen in der Brut- und Setzzeit. „Da hat das Wild keine große Chance“, folgerte Schepers.

Eines der Projekte des Fonds sehe daher vor, Landwirte dazu zu bewegen, entlang ihrer Äcker „Rückzugs- und Saumflächen“ anzulegen. Hierfür werde nicht nur das Saatgut gestellt, sondern auch eine Summe von 500 Euro pro Hektar. Optimal seien Flächen, die nass sind oder im Schatten liegen, denn so entstehe für die Landwirte kein Ertragsausfall. „Revierinhaber tragen einen Eigenanteil von 15 Prozent“, so Schepers. „Das muss ihnen die Sache wert sein.“ Schlussendlich müssten Reviere für Jäger attraktiv bleiben, damit die aktuelle Pachtsumme auch zukünftig verlangt werden könne.

Finanziert werde der Fonds zurzeit größtenteils durch Spendengelder, so Schepers. Auch ein Antrag beim Landkreis, Gelder aus der Jagdsteuer zur Verfügung zu stellen, sei gestellt worden. Dies sei ganz im Sinne der Jägerschaft, erklärte Gerd Taubken vom Hegering, Er kritisierte, dass die Steuer bisher nicht zweckgebunden sei. Sowohl die anwesenden Landwirte und Revierinhaber als auch die Vertreter von Jagdgenossenschaft, Gemeinde und Kirche signalisierten ihre Bereitschaft, den Biotop-Fonds zu unterstützen.