Meppen. Der Biotop-Fonds der Jägerschaften Emsland / Grafschaft Bentheim e.V. wird weiter um den Erhalt der Artenvielfalt in der Feldflur kämpfen. Das hat der neue einstimmig gewählte Vorsitzende, Thomas Schomaker aus Werlte, als wichtigstes Ziel seiner neuen Aufgabe bezeichnet, der die Nachfolge von Josef Schröer aus Lingen-Mundersum antritt.
Der Biotop-Fonds wird laut Schomaker getragen von dem Grundgedanken, dass Naturschutz und Naturnutzung nicht getrennt voneinander betrachtet werden dürfen. Angesichts knapper werdender Ressourcen kann ein Naturschutz, der die Nutzung aus der Betrachtung ausschließt, nur sehr begrenzt Wirkung zeigen. Um die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichem Handeln und dem Erhalt von Natur- und Artenschutz durch Nutzung zu betonen, bietet der Biotop-Fonds Projekte zur praktischen Lösungen für ein harmonisches Miteinander von Natur und Mensch an.
In den letzten zwei Jahren konnten in den Landkreisen Emsland und der Grafschaft Bentheim basierend auf dem 10-Punkte-Plan des Biotop-Fonds zahlreiche, größtenteils mehrjährige Blühstreifen angelegt, Nistkästen angeschafft und installiert sowie Streuobstwiesen angelegt. Gewässerrenaturierungen wurden angeregt und Landwirte als auch Lohnunternehmer in Theorie und Praxis für das Thema Mähtod sensibilisiert, führt Schomaker an mit dem Bestreben, diese Maßnahmen und Projekte zu intensivieren und weitere Punkte des Biotop-Plans zukünftig umzusetzen.
In diesem Zusammenhang bedankte sich der Vorstand bei Josef Schröer für dessen zweijährige Tätigkeit beim Biotop-Fonds. Er wird sich wieder verstärkt seinem Beruf und dem Amt als Vizepräsident der Landesjägerschaft Niedersachsen widmen, aber auch in Zukunft dem Biotop-Fonds mit Rat und Tat zu Seite stehen.
Bei der Vorstandswahl wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Wilhelm Schepers (stellvertretender Vorsitzender) aus Sögel und Claus Meixner (Kassenwart) aus Nordhorn einstimmig wiedergewählt.
Die Tierärztin Nele Curland referierte vor den Mitgliedern des Biotop-Fonds über die ersten Zwischenergebnisse der Untersuchungen über das Fasanensterben, für das eine Ursache im geschwächten Immunsystem der Tiere zu liegen scheint, das dann eigentlich harmlosen Krankheiten Tür und Tor öffnet.
Intensive Untersuchungen wie u.a. beim Fallwild fanden bisher an 160 Tierkörpern statt. Dabei wurden die verschiedenen Todesursachen festgestellt und histologische sowie serologische Untersuchungen durchgeführt. Zusätzlich konnten 102 Fasaneneier aus den Landkreisen Grafschaft Bentheim und Osnabrück auf verschiedene Antikörpernachweise, sowie 20 Fasanenküken aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen untersucht werden.
Die serologischen Untersuchungen erhärten den Verdacht auf das Vorliegen einer Jungtiererkrankung im Wildbestand. Durch weitere Untersuchungen müssen folgende Fragen geklärt werden: Woher kommen die Erreger? Haben sie die Fähigkeit die Tiere krank zu machen, oder handelt es sich um Impfstämme oder andere nicht-Krankheit-erzeugende Stämme? Welche Übertragungswege sind vorhanden?
Der Vorsitzende bemerkt in diesem Zusammenhang, dass nur durch diese umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen die Rückgangsursachen beim Fasan erforscht werden können. Vermutungen über Rückgangsursachen nur aus einem Bauchgefühl heraus von selbsternannten „Fasanenforschern“ bringen uns in der Sache keinen Schritt weiter, sondern lähmen nur das mühsame Bestreben um Aufklärung. Wissenschaftliche Untersuchungen dauern eine bestimmte Zeit, benötigen Fachpersonal und kosten auch sehr viel Geld welches aufgebracht werden muss, um stichhaltige und standhafte Rückgangsursachen zu benennen.