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Achtung Autofahrer: Beim Rehwild hat die Paarungszeit begonnen!

Zum „Vorspiel des Rehwildes gehört es, dass die Ricke immer wieder scheinbar vor dem Bock flüchtet, um sich zu vergewissern, dass er „der Richtige“ ist. (Foto: Anika Börries)

Emsland / Grafschaft Bentheim. Von Mitte Juli bis Ende August befindet sich das Rehwild im hormonellen Ausnahmezustand. Das bedeutet für den Auto- und Motorradfahrer auch tagsüber besonders an Waldrändern und Hecken besonders achtsam zu fahren.

Die „Blattzeit“

Von Mitte Juli bis Ende August versuchen die Rehböcke, die Damen von sich zu überzeugen. Zum „Vorspiel des Rehwildes gehört es, dass die Ricke immer wieder scheinbar vor dem Bock flüchtet, um sich zu vergewissern, dass er „der Richtige“ ist. Bei diesem Treiben, das bis zu zwei Tage dauern kann, haben die Tiere keine Augen mehr für das, was um sie herum geschieht – auch nicht auf der Straße. Daher häufen sich besonders zu dieser Zeit die Unfälle mit Rehen, die unvermittelt eine Straße überqueren. „Daher sind vermehrte Wildunfälle in diesen Monaten kein Indikator dafür, dass zu viel Wild vorhanden ist“, so Thomas Schomaker, Vorsitzender des Biotop-Fonds.

Achtung Autofahrer!

Achtung: wechselt ein Stück Wild über die Straße, muss immer mit einem nachfolgenden Tier gerechnet werden. Deshalb in einem solchen Fall runter vom Gas und die Stelle nur ganz langsam fahrend passieren! Weiterhin sollte man unbedingt die Wildwechselschilder beachten, denn sie stehen tatsächlich nur dort, wo mit starkem Wildwechsel zu rechnen ist. Jeder Autofahrer kann also durch rücksichtsvolles und vorausschauendes Fahren dazu beitragen, Personen- und Sachschäden zu vermeiden und den Wildtieren unnötige Schmerzen und Leid zu ersparen.

Geschwindigkeit

Gewicht

Aufschlaggewicht

50 km/h

17 kg schweres Reh

425 kg

70 km/h

17 kg schweres Reh

850 kg

Quelle: Polizei Rheinland-Pfalz

Im Falle eines Falles

Sollte es trotz der Wachsamkeit des Autofahrers zu einem Zusammenstoß gekommen sein, sollte in jedem Fall die Polizei verständigt werden, die auch den zuständigen Jagdpächter informiert und den Unfall für die Autoversicherung dokumentiert.

Dies sollte nach der 5 W-Regel erfolgen:

•          Wer meldet?

•          Wo ist der Unfall passiert?

•          Was ist passiert?

•          Wie viele Personen sind verletzt?

•          Warten auf Rückfragen?

Sollte das Tier nicht tot sein, sondern nach dem Zusammenstoß in den Wald geflüchtet sein, wird der Jagdpächter es nachsuchen, um es von seinem Leid zu erlösen, denn in der Regel sind die Tiere nach einem solchen Zusammenstoß so schwer verletzt, dass sie kurz darauf eingehen.

Im vergangen Jahr kam es nach Angaben des Landkreises Emsland zu 1.440 Wildunfällen mit Rehwild. Dabei bleibt es bedauerlicherweise nicht immer nur bei Sachschäden, sondern es kommt leider auch immer wieder zu schweren Personenschäden.

Erfreulicherweise ist die Zahl der Wildunfälle von 2013 (1.794) auf 2014 (1.440) deutlich zurückgegangen. Dazu beigetragen haben sicherlich auch die Aktivitäten des Biotop-Fonds, zu dessen 10-Punkte-Plan die Vermeidung von Wildunfällen gehört, in dem unter anderem an zahlreichen Straßen blaue Reflektoren angebracht wurden, so Thomas Schomaker.