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Naturschutz

Neuer Hegebusch im Revier Abbenhausen

Jägerschaft Twistringen

Im Revier Abbenhausen wurde kürzlich im Ortsteil Üssinghausen ein neuer Hegebusch angelegt. Ziel des Projektes ist es, einen wertvollen Lebensraum für verschiedene Tierarten zu schaffen und die ökologische Vielfalt in der Feldflur zu fördern.

 

Die Jäger des Reviers Abbenhausen übernahmen die praktische Umsetzung der Maßnahme. Sie stellten den Schutzzaun auf und pflanzten die 550 vorgesehenen Gehölze an. Der Schutzzaun bleibt nur für die ersten Jahre bestehen und wird entfernt, sobald die Pflanzen kräftig genug sind, um ohne zusätzlichen Verbissschutz weiterzuwachsen.

 

Die Auswahl der geeigneten Pflanzenarten sowie die Erstellung des Pflanzplans erfolgten durch Lars Pump, Obmann für Natur- und Landschaftsschutz der Jägerschaft Syke. Dabei wurde besonders auf eine standortgerechte und ökologisch wertvolle Zusammensetzung der Sträucher geachtet.

 

Die Jägerschaft unterstützte das Vorhaben finanziell und übernahm 75 % der Pflanzenkosten im Rahmen ihrer Fördermaßnahmen. Die Jagdgenossenschaft Abbenhausen beteiligte sich ebenfalls an den Kosten und finanzierte den Zaun sowie die restlichen Ausgaben für die Pflanzen.

 

Der Hegering Twistringen war ebenfalls an dem Projekt beteiligt und führte die ersten Gespräche mit der Stadt Twistringen, wodurch die Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung geschaffen wurde.

Die Stadt Twistringen stellte die benötigte Fläche von rund 1200 Quadratmetern für die Pflanzung zur Verfügung und ermöglichte damit die Umsetzung des Projektes.

 

Durch die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten konnte ein wertvoller Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz in der Region geleistet werden. Der neue Hegebusch wird zukünftig nicht nur das Landschaftsbild bereichern, sondern auch zahlreichen Wildtieren als Schutz- und Nahrungsquelle dienen. Solche Anpflanzungen haben ebenfalls eine große Bedeutung für die Vernetzung von Lebensräumen in unserer ansonsten immer mehr ausgeräumten Feldflur.

 

(Bildrechte: Gruppenbild: Gerd Schröder, alle anderen: Henning Döpkens)

Pressemitteilung der Jägerschaft Syke e.V.

Das Hochwasser an der Weser und ihren Nebengewässern geht zurück, auch wenn mancherorts noch erhöhte Wasserstände herrschen. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass intakte Deiche und Uferbefestigungen den Hochwasserschutz an Weser, Ochtum, Delme und Hache gewährleisten müssen. Unterstützt wird dies durch die intensive Bejagung der Nutria.

 

Die vorwiegend nacht- und dämmerungsaktiven Nager stammen aus Südamerika und haben sich seit Beginn des 20. Jahrhundert in großen Teilen Mitteleuropas ausgebreitet. Die umgangssprachlich auch als "Biberratte" oder "Sumpfbiber" bezeichneten Nutria bewohnen in selbstgegrabenen Röhren die Uferbereiche der Gewässer. Fraßschäden am Uferbewuchs und die Hohlräume der Wohnröhren führen zunehmend zur Instabilität der Ufer. Jungtiere werden bereits im Alter von 5 Monaten geschlechtsreif und tragen schon im ersten Lebensjahr mit 2 bis 3 Würfen zu je 6 bis 8 Nachkommen zur hohen Vermehrungsrate bei. Starker und langer Frost ist für die wärmeliebenden Südamerikaner lebensbedrohlich, in unseren Breiten aber schon seit vielen Jahren kein begrenzender Faktor der Bestandsentwicklung. Die Auswirkungen auf die heimische Fauna sind durch die Konkurrenz um Lebensraum erheblich. Fressfeinde gibt es praktisch keine, lediglich Jungtiere werden gelegentlich von Greifvögeln erbeutet. Nutria sind sehr gute Schwimmer und verbringen den Großteil ihres Lebens im oder direkt am Wasser. Dort sind sie für Fuchs & Co meist unerreichbar. Zudem sind die bis zu 12kg schweren Nutria extrem wehrhaft und stellen selbst für ausgebildete Jagdhunde eine ernstzunehmende Gefahr dar. Für Hundebesitzer gilt: Vorsicht, Nutria können freilaufenden Hunden gefährlich werden. Es gibt Berichte über tödliche Bissverletzungen an der Halsschlagader. Zuletzt wurde am 21.02. ein Hund im Landkreis Soest durch Nutria getötet.

 

Die Nutria ist in die "Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung" die für die Europäische Union aufgenommen worden, was die weitere Einfuhr und Zucht verbietet. Zudem unterliegt die Nutria dem Jagdrecht und anfänglich vorgesehene Schonzeiten wurden aufgrund der Dringlichkeit des Hochwasserschutzes in Niedersachsen wieder aufgehoben. Das niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat bereits Ende 2018 mit einem Erlass Maßnahmen zur Eindämmung der Nutriapopulation angeordnet.

 

Im Einzugsbereich der Jägerschaft Syke ist die Nutriastrecke in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. 2005 wurde lediglich 1 Nutria erlegt, im Jagdjahr 2022/23 bereits 525 Exemplare. Die Strecke im Jagdjahr 2023/24 beträgt mindestens 748 Nutria. Die Vollständige Auswertung des auslaufenden Jagdjahres ist noch nicht abgeschlossen.

 

Ein wesentlicher Anteil der Strecke wird inzwischen durch die Fallenjagd beigetragen. Die ist zum einen sehr effektiv und zum anderen auch in dichter besiedelten Gebieten möglich. Zudem ist die Fallenjagd störungsarm für andere Wildarten durchführbar. Zur Bejagung der Nutria kommen ausschließlich Lebendfallen zum Einsatz. Diese sind mit elektronischen Meldern ausgestattet, die bei Auslösung der Falle den zuständigen Jäger verzögerungsfrei informieren. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen unterstützt die ehrenamtlichen Jäger bei der Nutriabejagung, indem sie geeignete Fallen und Melder zur Verfügung stellt. Diese Mittel sind allerdings begrenzt, der überwiegende Teil der Fallen wird von den jeweiligen Revieren auf eigene Kosten beschafft und betrieben. Leider werden regelmäßig Fallen durch "Tierfreunde" zerstört, die sich offenbar wenig Gedanken über den Sinn dieser Einrichtungen und Auswirkung auf den Hochwasserschutz machen. Dessen Instandhaltung ist von gesellschaftlichem Interesse und ohnehin sehr kostenintensiv.

 

Die Jägerschaft versteht sich - trotz aller Dringlichkeit bei der Bejagung der Nutria zum Hochwasserschutz - nicht als Schädlingsbekämpfer. Die Einhaltung von jagdethischen Grundsätzen ist für unsere Mitglieder höchstes Gebot. Dazu gehört, dass erlegtes Wild möglichst sinnvoll verwertet wird. Nutria ist ein mineralreiches, hochwertiges Lebensmittel mit wenig und leicht verdaulichem Fett, praktisch cholesterinfrei. Unsere niederländischen Nachbarn bezeichnen Nutria als "Waterkanin", also Wasserkaninchen, und schätzen das Fleisch sehr. Möglicherweise hängt es mit ihrer historisch bedingten Affinität zu Südamerika zusammen, dass dort weniger Vorbehalte gegenüber dem Verzehr der "Biberratten" bestehen. Unsere Jäger behandeln das Wildbret der Nutria mit der gleichen Sorgfalt wie das von Reh und Wildschwein, so dass dem sicheren Genuss nichts im Wege steht.

"Neues aus dem Revier"

Pressebericht aus dem Revier Heiligenrode

Umfangreiche Bachelorarbeit zu Blühflächen

Gesponserte Artenvielfalt

Jäger, Landwirte und Imker setzen sich gemeinsam für die Arten der freien Flur ein. Ein Blühstreifen-Projekt der Jägerschaft Syke.

 Damit der oben genannte Artikel auch für Nichtabonnenten und –leser des Niedersächsischen Jägers auffindbar ist, wird er ab sofort auch online zu finden sein:

http://www.jagderleben.de/gesponserte-artenvielfalt

Obmann für Natur- und Landschaftsschutz

Lars Pump

Schilfweg 34
28857 Syke
eMail
Tel.: 04242 934426
Fax: 04242 934453
Mobil: 0170 3868022