Wunderschönes Leine- und Rhumebergland. Längs der beiden Flüsse liegt das Gebiet der Jägerschaft Northeim, eine von vier Jägerschaften im Landkreis Northeim.
Rund 450 Jäger betreuen in sechs Hegeringen eine jagdbare Fläche von rund 33.500 Hektar als Partner von Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutz. Hauptwildarten sind Rehe, Wildschweine und Füchse. Vor allem Landwirte sind dankbar für die intensive Bejagung der Schwarzkittel, denn sie können auf den Äckern immense Schäden verursachen.
Alleine im Jagdjahr 2021/22 wurden im Bereich der Jägerschaft Northeim 1.533 Sauen geschossen, das sind ca. 4,6 pro 100 Hektar Jagdfläche. Die Gesamtstrecke für den Landkreis Northeim betrug 4.123 Stück.
Für das Schießtraining hat die Jägerschaft Northeim einen Schießstand bei Northeim-Hillerse geschaffen, der dem neuesten Stand der Technik entspricht. Denn ein guter Schuss ist angewandter Tierschutz. Der Satz klingt beim ersten Lesen vielleicht paradox, ist es aber nicht. Denn jeder Schuss sollte im Leben sitzen, um dem Tier unnötige Qualen zu ersparen und um das hochwertige Nahrungsmittel Wildfleisch nicht zu entwerten. Der Schießstand verfügt über sieben 100-Meter Bahnen, einen so genannten "laufenden Keiler" für das Bewegungsschießen sowie zwei Anlagen für das Tontaubenschießen mit Schrot (Skeet und Trap). Ganz neu ist ein Schießstand für Kurzwaffen zum Training für den Fangschuss. Umweltschutz wird groß geschrieben, genauso wie Lärmbelästigungen von Anwohnern auf Grund der abgelegenen Lage vermieden und Spaziergänger nicht gefährdet werden. Übungsschießen finden regelmäßig von März bis Oktober statt. Einzelschützen und Mannschaften beteiligen sich an den Wettbewerben bis zur Bezirks- und Landesebene. Der Erwerb von Leistungsabzeichen in Form von Schießnadeln gehört zu den gerne übernommenen Übungen.
Ausbildungskurse für die Vorbereitung auf das "grüne Abitur" bietet die Jägerschaft Northeim alle zwei Jahre an. Eine niedrige Durchfallquote spricht für die Qualität der Ausbilder und das Engagement derjenigen, die die Mühen des knapp ein Jahr lang andauernden Lehrgangs auf sich nehmen. Ein weiteres wichtiges Kapitel ist die Ausbildung der Jagdhunde. Passionierte Rüdemänner, wie in der Jägersprache die Experten für die vierläufigen Jagdbegleiter genannt werden, helfen bei der ersten Ausbildung des jungen Hundes und bereiten die angehenden Hundeführer:innen auf die anspruchsvollen Prüfungen vor. Denn nach wie vor gilt die alte Weisheit "Eine Jagd ohne Hund" ist Schund. Die Pflege des Brauchtums kommt darüber ebenfalls nicht zu kurz.
Die Klänge von Hörnern beispielsweise werden auch gerne von Nichtjägern bei Hubertusmessen gehört. Für den praktischen Jagdbetrieb haben sie nach wie vor ihre Bedeutung, vor allem bei den herbstlichen Gesellschaftsjagden.Unter dem Stichwort "Lernort Natur" engagiert sich die Jägerschaft Northeim im Bereich der jagdlichen Öffentlichkeitsarbeit. Enorm sind die praktischen Naturschutzleistungen der Jäger, für die jährlich im Landkreis Northeim einige zehntausend Euro bereit stellen und rund 10.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit jährlich leisten – für den Erhalt einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt längs der Leine und Rhume.