(Text und Fotos Claudia Barthel)
Unter der bewährten Führung von Ludger Pott, Naturschutz-Beauftragter der Jägerschaft, trafen sich bei frühlingshaftem Wetter und angenehmen Temperaturen rund 65 Teilnehmer, davon 35 Kinder, auf dem Wanderparkplatz „Zum Ickerkolk“.
Prof. Dr. Dieter Rödel von der Hochschule Osnabrück führte die Gruppe mit interessanten Ausführungen über die blühende Pflanzenwelt durch den Wald.
Zu Beginn gab es einen kleinen Test. In zwei Minuten sollten die Kinder so viele Automarken nennen wie möglich. Anschließend sollten zwei Minuten lang alle bekannten Pflanzen aufgezählt werden. Mit einem knappen Ergebnis von 29 : 28 hatten die kleinen Botanikfreunde die Nase vorn.
Als Einstieg wählte Herr Prof. Rödel drei Ackerrandpflanzen. Die rote Taubnessel, den persischen Ehrenpreis aus Vorderasien, der gerne aus botanischen Gärten ausbüxt, und hier eine neue Heimat gefunden hat, und die Sonnenwendwolfsmilch, die sich mit dem Stand der Sonne mit dreht. Die Kinder waren interessiert dabei und manche Pflanze fand ihren Weg in einen Sammelbeutel.
Lila Veilchen, Sauerklee mit weißen Blüten und das gelbblühende Scharbockskraut säumten in großen Flächen unseren Weg durch den Wald. An einer alten Eiche konnten die Kinder eine Hohltaube beobachten, die ihr zu Hause in einen Astloch gefunden hatte.
Während der Herr Professor für alle Fragen die Pflanzen betreffend ausführlich Rede und Antwort stand, konnte die Gruppe von Ludger Pott viel wissenswertes über die Tiere des Waldes erfahren. Er zeigte einige Fegestellen, die die Rehböcke hinterlassen haben und erklärte , dass der sehr hohe Rehwildbestand die Naturverjüngung des Waldes verhindert, wenn keine Zäune den Neuaufwuchs schützen.
Knoblauchrauke, Gold- und Brennnessel, das Hirtentäschel, dass seinen Namen wegen der Ähnlichkeit der Früchte mit den Umhängetaschen mittelalterlicher Hirten erhielt, Waldmeister, der in der Maibowle auf Grund seines Cumaringehaltes bei zu langem Ziehen für wunderbare Kopfschmerzen sorgen kann, weißblühende Buschwindröschen, die wegen ihres starken Giftes von den Waldbewohnern nicht gefressen werden, Waldschaumkraut, sowie roter und weißer Holunder wurden auf unserer Wanderung ausgiebig betrachtet und erklärt.
Spannend wurde es, als Ludger Pott den Wohnplatz einer Eule im Wald zeigte. Auf dem Boden fanden die Kinder einige graue „Wollknäule“. Bei genauerem Hinsehen entpuppten sie sich als Hinterlassenschaft einer Eule. Im Gewölle fanden sich dann die Reste der gefressenen Mäuse: Schädelknochen, Rippen oder Beine , die die Eule unverdaut und eingewickelt in die Haare der Beutetiere mehrere Stunden nach dem Kröpfen wieder auswürgt.
Zum Abschluss waren alle Teilnehmer zu Saft, Kaffee und leckerem Kuchen in Knollmeyers Mühle eingeladen. Wir haben einen tollen Nachmittag im Wald verlebt und haben viel über die Pflanzen und Tiere des Waldes gelernt. Unser besonderer Dank galt Herrn Prof. Rödel und natürlich auch Ludger Pott für den spanneden und lehrreichen Nachmittag.