Die Jahreshauptversammlung mit Hegeschau im Autopark Nahne begann traditionell mit der musikalischen Begrüßung durch das Jagdbläserkorps Osnabrück.
Die Versammlung gliederte sich in 2 Teile, der interne Teil für Mitglieder und der zweite Teil mit den Ehrengästen. Der stellvertretende Vorsitzende Dominik Ostman von der Leye eröffnete die Versammlung mit der Begrüßung der Mitglieder.
Im ersten Teil des Jahresberichtes 2017/2018 erwähnte Ostman von der Leye das inzwischen traditionelle Presse-Schießen, den Jagd-/Naturabend mit dem interessanten Vortrag über den Wolf, das Wildbratwurst-Essen in der Wärmestube mit 90 Bedürftigen, das Jägerschießen mit 130 Teilnehmern, den Rücktritt des bisherigen Kreisjägermeisters Antonius Albers und den neuen Kreisjägermeister Jürgen Lambrecht, die neue Jagdschule und die aktive Öffentlichkeitsarbeit.
Zur Verbesserung von Image/Akzeptanz von Jagd und Jägern ist es, so Ostman von der Leye, insbesondere in städtischen Bereichen wichtig, über unsere Aktivitäten regelmäßig zu berichten.
Vor diesem Hintergrund wurden unter dem Motto „Lernort Natur“ viele Veranstaltungen für Kinder in Schulen und in der Natur durchgeführt, z.B. Ferienpassaktionen, das Familienfest/Eulenspiegel-Verlag, Bau von Singvögel- Nistkästen-/ Insektenhotels und die inzwischen traditionellen vogelkundlichen Exkursionen zum Dümmer (Frühjahr und Herbst).
Ostman von der Leye bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen und Helfern für die große Unterstützung.
Die Jahresabrechnung präsentierte der Schatzmeister Uwe Goebel und erläuterte die Einnahmen- /Ausgabenseite. Der Kassenbericht erbrachte keine Beanstandung. Zu neuen Kassenprüfern wurden Carsten Leiber und Franz-Josef Ortmann gewählt.
Der bisherige Vorstand wurde entlastet. Nach den beruflich bedingten Rücktritten von Franz-Josef Rochel (1. Vorsitzender) und Jonas Karrenbrock (Schriftführer) wurden Uwe Goebel zum neuen 1. Vorsitzenden, Frau Dr. Susanne Steinkamp zur neuen Schriftführerin und Frank Frintrop zum neuen Schatzmeister gewählt.
Besondere Ehrungen wurden ausgesprochen: für 60-jährige Mitgliedschaft Walter Rust, für 50 Jahre Karl-Heinz Bulthaupt, Werner Strathmann,Karl-Heinz Brouwers, für 40 Jahre Antonius Albers, Ingo Dauer, Peter Garthaus, Jörg Heß und für 25 Jahre Manfred Fip, Christian Kühnast, Moussa Moussanabo, Lars Pipereit, Eta Tegeler, Ludwig Will und Hans-Gerd Ziese.
Zum zweiten Teil der Versammlung begrüßte der neue Vorsitzende Uwe Goebel die Ehrengäste.
Burkhardt Jasper, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Osnabrück, betonte in seinem Grußwort die gute Zusammenarbeit mit der Jägerschaft und erwähnte die Probleme mit der drohenden Schweinpest und den Nutrias.
Uwe Goebel setze den Jahresbericht fort und erläuterte die kostenlose Benutzung des Schießstandes für die Mitglieder, die Restrukturierung der Jägerkurse und unsere neue Jagdschule mit deutlich erweitertem Angebot.
Der Streckenbericht des abgelaufenen Jagdjahres des Kreisjägermeisters Jürgen Lambrecht umfasste insgesamt 1762 Stück Wild (Vorjahr: 2088), davon 2 Stück Schwarzwild (1), 229 Stücke Rehwild (304), 114 Feldhasen (105), 61 Wildkaninchen (90), 96 Füchse (106), 313 Ringeltauben (733), 331 Rabenkrähen (322), 142 Elstern (127), 25 Fasanen (45), 294 Stockenten (330), 10 Grau-/Kanada-und Nilgänse (10), 79 Nutria, Dachs, Iltis, Stein-/Baummarder, Hermelin und Waschbär (138) .
Der Rückgang um 326 Stücke auf die Gesamtzahl von 1762 ist hauptsächlich bedingt durch die geringere Anzahl erlegter Ringeltauben (-420).
Bei der Wildtiererfassung müssen wir – so Lambrecht - deutlich besser werden.
Die Jungjägerausbildung erfreute sich weiterhin großer Beliebtheit, insbesondere bei Studenten der Hochschule/Universität, bei Frauen und inzwischen auch bei Älteren mit steigender Tendenz. Ein Dank galt hierbei den an Ausbildern und Prüfern.
Cornelia Weiss, die Leiterin der neuen Jagdschule, berichtete über das neue Konzept der Jagdschule Osnabrück. Das neue ganzjährige Programm umfasst verschiedene Jägerkurse (6 Monate, 2 Monate, 2 Wochen, Wochenende), Fallenjagd-Lehrgänge, Seminare für Krähen-/Tauben-Jagd, Erste-Hilfe-Kurse und Fachvorträge. Alle Einzelheiten enthält die neue Homepage www.jagdschule-os.de
Im Vortrag „Lebensraumverbesserng und Raubtierbejagung als Beitrag zur Niederwildhege“ berichtete Elmar Eickhoff , ein anerkannter Niederwildexperte mit langjähriger Erfahrung in verschiedenen Niederwildrevieren Deutschlands, in lebendiger Weise über den Niedergang des Niederwildes und die Ursachen.
Die Ursachen liegen nach seinen Ausführungen in der Verringerung des Lebensraumes, die breite Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und die Zunahme der Fressfeinde Füchse und Rabenkrähen.
Die Jäger bemühen sich zwar seit vielen Jahren um Lebensraumverbesserungen für das bedrohte Niederwild durch Anlegen von Wildäckern, Blüh- Feldrand/-Streifen und durch verstärkte Bejagung der Prädatoren. Diese Bemühungen sind richtig und wichtig, jedoch bisher in der Regel ohne ausreichende und nachhaltige Wirkung. Diese kann nur erreicht werden durch eine noch stärkere und noch intensivere Bejagung der Feinde, insbesondere der Füchse.
Uwe Goebel bedankte sich bei Wilmar Eickhoff für seinen sehr interessanten Vortrag und bei den Mitgliedern für ihre Geduld wegen der langen Versammlung. Ebenso bedankte er sich bei den vielen Ehrenamtlichen und den jetzigen und bisherigen Vorstandsmitgliedern für ihre erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Jahr.