( Text/ Fotos: P. Ehlers )
Kleinhubschrauber,auch Multikopter oder Drohnen genannt, finden seit Jahren immer mehr Anwendungsgebiete, z.B. bei Foto-/Filmaufnahmen, Wissenschaft/Forschung, Überprüfung von Gebäuden/Industrieanlagen, Land-/Forstwirtschaft und inzwischen auch bei der Wildtier-Rettung.
Daher prüft die Jägerschaft derzeit die Anschaffung eines Kopters mit Wärmekamera für die Rehkitz-Rettung im Frühjahr.
Laut deutscher Wildtier-Stiftung sterben jährlich bis zu 500 000 Wildtiere auf grausame Weise durch landwirtschaftliche Mäh-/Erntegeräte. Die größten Verluste sind ab Mai bei der Grasmahd zu beklagen, insbesondere bei frisch gesetzten Kitzen, Feldhasen und Bodenbrütern. Durch den Einsatz immer schneller werdender Mähwerke erhöht sich das Risiko des Mähtodes sehr.
Ab Mai fallen wieder zwei Termine zusammen, die in ihrer Kombination für das heimische Wild ein hohes Risiko bedeuten: wenn jetzt die Frühjahrs-Mahd/-Ernte beginnt, gleicht die Natur einer einzigen Kinderstube; viele heimische Wildtiere haben jetzt Nachwuchs, und der hat bei den hochtechnisierten Mähmethoden häufig keine Chance. Höchste Zeit für Landwirte und Jäger, Erntetermine und Wildrettungsaktionen möglichst abzustimmen.
Vielerorts arbeiten Jäger und Landwirte in Sachen Wildtier-Rettung bereits erfolgreich zusammen: dieser angewandte Naturschutz rettet jedes Jahr sehr vielen Tieren das Leben. Ob Junghase, Rehkitz oder Wiesenbrüternachwuchs, das Kernproblem ist die instinkthafte Reaktion der Wildtiere, sich bei Gefahr an den Boden zu drücken und sich auf die Tarnung zu verlassen. Dieses Prinzip funktioniert als Schutz gegen Fressfeinde, beim annahenden Kreiselmäher endet es aber leider meist tödlich.
Um möglichst viele Wildtiere vor dem Mähtod zu bewahren, werden die örtlichen Jäger mit einer Reihe von Präventionsmaßnahmen aktiv ( Vergrämumg ,Absuchen mit Hunden etc.). Diese konventionellen Methoden sind sehr zeitaufwendig und die Suchergebnisse unbefriedigend. Sehr gute Ergebnisse liefern Hightech-Kopter mit Wärmebildkamera, die alle Kitze und auch Gelege auf den Wiesenflächen mit großer Genauigkeit orten können, und das in kürzester Zeit. Da mit dieser Methode sehr viele Wildtiere gerettet werden können, hat sich die Jägerschaft (Ludger Pott und Initiator Peter Ehlers), gemeinsam mit Mitgliedern der Privatinitiative „Bambi in Not“, diese neue Technik und Anwendung vorführen lassen, und zwar von der Gruppe „Rehkitzrettung im Osnabrücker Land“. Die Gründer und Tierfreunde Sven Pots und Carsten Kemna verfügen über einen geeigneten Hexakopter mit Kamera, unterstützen ehrenamtlich Landwirte und Jäger bei der Kitzrettung und suchen Nachahmer und Anwender dieser neuen Technik. 2017 und 2018 haben sie 57 Kitze gerettet eine sehr hohe Zahl!
Vor ein paar Jahren kostete eine solche Geräteeinheit noch ca. 30 000 €, heute nur einen Bruchteil. Der vorgeführte Hexakopter kostet ca. 3100 € inkl. Wärmebildkamera, Steuergerät, Bildschirm, Video-Brille, 10 Akkus und hat folgende Daten:
- Suchleistung 2-4 ha/Std. (bis 15ha/Std. mit sehr teuren Geräten)
- Flughöhe 15m
- Flugdauer 15-20 min pro Akku
Damit hat diese Hexakopter-Einheit ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis und ist bestens geeignet für den Einsatz bei der Wildtier-Rettung (insbesondere Kitze) und darüberhinaus in der Landwirtschaft, bei Wildschäden-Erfassung, im Tierschutz und auch bei der Jagd (Schwarzwild). Daher empfehlen die Tierfreunde Pots und Kemna allen Interessierten (Jägerschaften, Jäger, Landwirte, Tierfreunde etc.) die Anschaffung dieses Hightech-Gerätes und bieten kostenlos jede Hilfe an bei der Beschaffung und Anwendung/Bedienung des Kopters.
Kontakt: rehkitzrettung.os(at)gmail.com