Im Herbst herrschen häufig schlechte Sicht- und Fahrverhältnisse auf den Straßen. Die tiefstehende Sonne, nasses Laub auf der Fahrbahn sowie die anstehende Zeitumstellung sorgen für ein erhöhtes Wildunfallrisiko. Die Jägerschaft appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, in den kommenden Wochen besonders aufmerksam und vorausschauend zu fahren. Wildtiere folgen ihrem natürlichen Biorhythmus, für sie bedeutet die Phase der Dämmerung vermeintliche Sicherheit vor Fressfeinden. Deshalb sind sie dann besonders aktiv und wechseln von ihren Einständen zur Nahrungsaufnahme auf die Wiesen und Felder. Insbesondere mit der Zeitumstellung in der Nacht zum 31. Oktober fällt diese Aktivitätsphase in die Zeit des Berufsverkehrs und erhöht damit die Gefahr von Wildunfällen.
"Angepasste Geschwindigkeit, erhöhte Wachsamkeit und Warnhinweise beachten", nennt Kreisjägermeister Jürgen Lambrecht die wichtigsten Verhaltensregeln, um Wildunfällen vorzubeugen. Achtung: sollte ein Wildtier die Straße überqueren, unbedingt mit Nachzüglern rechnen – viele Wildtiere leben in Familienverbänden bzw. sind in Gruppen unterwegs.
Die Straßen mit den Häufigsten Wildunfällen in Osnabrück sind in alphabetischer Reihenfolge:
- B68/Autobahnzubringer
- Bahnhofstraße
- Birkenallee
- Fürstenauer Weg
- Hannoversche Straße
- Iburger Straße
- Lechtinger Straße
- Lengericher Straße
- Leyer Straße
- Oldenburger Landstraße
- Vehrter Landstraße
- Zum Flugplatz
- Zum Pyer Moor
Autofahrer sollten generell auch auf die Schilder „Achtung Wildwechsel“ und insbesondere auf die blauen Wildwarnreflekoren an den weißen Straßen-Begrenzungspfählen achten: an diesen Straßenabschnitten ist ganzjährig mit hohem Wildwechsel und Unfällen zu rechnen! Die blauen Reflektoren, von Jägern auf eigene Kosten installiert, können bis zu 70% der Unfälle vermeiden. Das in blauer Farbe reflektierte Scheinwerferlicht hält das Wild in der Regel vom Überqueren der Straße ab, weil die Farbe „Blau“ - die in der Natur nicht vorkommt - dem Wild Gefahr signalisiert.
Sollte es zu einem Wildunfall kommen, heißt es, Unfallstelle zu sichern und umgehend die Polizei zu benachrichtigen. Diese informiert den zuständigen Jäger, der mit seinem speziell ausgebildeten Jagdhund auch vermeintlich unverletzt geflüchtete Wildtiere finden und ggfs. von ihrem Leid erlösen kann.