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Gemeinsam für den Artenschutz

Zwanzig Personen, vorrangig Landwirte der Landjugend, Mitglieder der Jägerschaft und an Natur und Umwelt interessierte Bürger hatten sich eingefunden, um 600 Bäume und Sträucher auf einem fünf Meter breiten Uferrandstreifen zu pflanzen.

Über den besorgniserregenden Strukturwandel und den dadurch verursachten Artenschwund wird fast täglich in allen Medien berichtet. Es sind dringend Gegenmaßnahmen erforderlich. Die zahlreichen bunten Blühstreifen, die neu angelegten Obstwiesen und Obstbaumalleen, die Ackerbrachen und eine schonendere Pflege der Hecken, sind erfreuliche Entwicklungen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt im ländlichen Raum.

Nicht nur übereinander, sondern vor allem miteinander reden und handeln, dafür gab es letzten Sonntag in der Gemarkung Clus am Flüsschen Aue, einem Seitenarm der Gande, ein erfreuliches Beispiel. Zwanzig Personen, vorrangig Landwirte der Landjugend, Mitglieder der Jägerschaft und an Natur und Umwelt interessierte Bürger hatten sich eingefunden, um 600 Bäume und Sträucher auf einem fünf Meter breiten Uferrandstreifen zu pflanzen. Das gemeinsame Projekt hatte Landwirt Claus König, als Pächter und Bewirtschafter der Wiese am Markusteich, angeregt und war am Pflanztag mit seiner gesamten Familie aktiv dabei.

Unerlässliche Vorrausetzung für Artenreichtum ist Strukturreichtum. Daher wurden zehn unterschiedliche Baum- und Straucharten gepflanzt, die im Frühjahr Pollen und Nektar und im Herbst Früchte tragen. Den Feldbewohnern bieten sie später einmal Lebensraum und Schutz. Es kamen Roterle, Ulme, Schneeball, Salweide, Aschweide, Faulbaum, Pfaffenhütchen, Waldhasel, Kornelkirsche und männliche Salweide in die Erde.

Vor der Pflanzaktion mussten vielfältige Genehmigungen vom Grundbesitzer, von der Stadt Bad Gandersheim, vom Leineverband und vom Landkreis Northeim eingeholt werden. Dies, sowie Kostenvoranschlag, Pflanzenbestellung und Organisation erledigte der Naturschutzbeauftragte des Landkreises, Gert Habermann. Mit einem Kleinbagger des Bauhofes der Stadt Bad Gandersheim wurden Pflanzquartiere von zwei mal zwei Metern vorbereitet, in die dann jeweils 25 Pflanzen gesetzt wurden.

Die Gesamtkosten der Pflanzung in Höhe von etwa 1.750 Euro übernahm der Landkreis Northeim im Rahmen des Wildkatzenprojektes. Ziel ist dabei ein Biotopverbund, eine heckenreiche Vernetzung der Landschaft, um Schutzkorridore für wandernde Arten, wie eben der Wildkatze, aber auch anderen Arten zu ermöglichen. Darüber hinaus profitieren von solchen Heckenlebensräumen auch Vögel, viele Säugetiere und Insekten.

Ein gemeinsames Frühstück, gespendet von der Jägerschaft, beschloss in harmonischer Runde diese gelungene Aktion.

 

Gert Habermann

Naturschutzbeauftragter Landkreis Northeim