Die Jägerschaft des Landkreises Ammerland hat sich seit mehreren Jahren zum Ziel gesetzt Ihren Beitrag zum Naturschutz beizutragen. Inzwischen hat sie rund neunzig Naturschutzprojekte im Ammerland realisiert. Eine Vielzahl der Projekte konnte mit Unterstützung des Landkreises, der BINGO-Umweltschutzstiftung und der Stiftung Kulturandpflege finanziert werden. Um den an der Entwicklung der Projekte beteiligten Mitarbeitern des Landkreises Ammerland, den Vertretern des Kreistages und des Umweltausschusses und deren beratende Mitglieder einen Überblick über Vielzahl und Qualität bei der Umsetzung der Projekte zu geben, wurde in diesem Jahr erstmals eine gemeinsame "Besichtigungstour" am 03. August geplant.
Unter der Führung von Kreisjägermeisterin Talke Ruthenberg und dem Jägerschafts-vorsitzenden Siegfried Wolter stellte das Organisationsteam fünf Pilotprojekte im Gebiet des Landkreises den Teilnehmern der Rundreise vor.
Gestartet wurde im Ort Fikensolt (Westerstede) mit der Inaugenscheinnahme eines neuen Naturteichs mit nachhaltiger Bioptopfunktion. Die benötigte Fläche stellt ein engagierter Landwirt der Jägerschaft zur freien Verfügung.
Danach führte der Weg zum Hegering Linswege, zum Hof von Gustav Heidkross, der in Zusammenarbeit mit dem Hegeringsleiter Christian Schulze-Döring ein Fasanen-aufzuchtprojekt entwickelte und heute betreut. Ziel der intensiven Arbeit ist es Jungfasanen aufzuziehen und sobald als möglich auszuwildern. Insbesondere der Hennenbesatz soll im Umkreis von Linswege zur Weiterentwicklung der Population verbessert werden. Christian Schulze-Döring stellt die Besonderheiten der Bebrütung von Gelegen, die besonderen Anforderungen bei der Aufzucht - gerade in den ersten Wochen - und die Pflege der Jungfasanen bis zur Auswilderung detailliert vor.
Im Ortsteil Garnholt wurde im Anschluss ein weiterer neu geschaffener Biotop mit angrenzendem Insektenhotel besichtigt. Realisiert wurde das Projekt in einer Gemeinschaftsaktion mit dem hiesigen Ortsverein. Der Biotop soll als naturnaher Halte- und Aussichtspunkt für Radfahrer entwickelt werden.
Nächste Etappe der Rundreise war Bekhausen (Ortsteil von Rastede). Dort wurden das Projekt Aufbau und Pflege bestehender Wallhecken und Hegebüsche, sowie deren Vernetzung mit alten Solitärhecken von der Kreisjägermeisterin Talke Ruthenberg vorgestellt.
Den Abschluss der Rundtour bildetet die Station Lehmdermoor. Revierinhaber Gerd Mohrhusen führte die Gruppe in eine neue Streuobstwiesenfläche mit angrenzenden Blühstreifen, einer Fläche von ca. 1,5 ha. Diese wurde ebenfalls kostenfrei der Jägerschaft zur Nutzung von einer Anwohnerin überlassen. Die Ansaat einer eigens entwickelten Samenmischung führte dazu, dass der Blühstreifen heute sowohl von Blumen als auch von Kräutern und Gräsern wunderbar durchsetzt ist.
Die Kreisjägermeisterin Talke Ruthenberg bilanzierte vor Ort das bisherige Blüh-streifenprogramm der Jägerschaft Ammerland in seiner Umsetzung. Rund 195 ha Blühflächen wurden alleine durch die Jägerschaft Ammerland geschaffen. Diese verteilten sich auf die 6 Ammerländer Gemeinden mit 20ha auf die Gemeinde Apen, 29 ha auf die Gemeinde Bad Zwischenahn, 39 ha auf die Gemeinde Edewecht, 60 ha auf die Gemeinde Rastede, 32 ha auf die Gemeinde Westerstede und 15 ha auf die Gemeinde Wiefelstede.
Die Projektbeteiligten zeigten sich sehr beeindruckt von der Vielschichtigkeit und dem ehrenamtlichen Einsatz der Jägerinnen und Jäger im Landkreis Ammerland.
Siegfried Wolter betonte in seinem Schlusswort, dass insbesondere der Einsatz und die Zusammenarbeit mit Landwirten, Orts(bürger)vereinen und der Bevölkerung erst solche nachhaltigen Projekte machbar macht.
Schatzmeister Markus Neumann ergänzte, dass erst die Spendenbereitschaft unterschiedlichster Institutionen und die Unterstützung durch Stiftungen die Um-setzung solche Projekte konkret ermöglicht.
Die Jägerschaft Ammerland bedankte sich noch einmal beim Landrat Jörg Bensberg sowie bei den Mitarbeitern des Landkreises für die fachliche Unterstützung, die bei der Umsetzung der Projekte zwingend notwendig ist.