Mit Technik und Fürsorge – bei der Mahd Wildtierverluste vermeiden.
Jäger und Bauern arbeiten zusammen.
Häufig sind es Rehkitze oder Gelege, die bei der Mahd zum Opfer werden. Rehkitze können in den ersten zehn Tagen kaum laufen und drückten sich bei Gefahr auf den Boden – bei einer nahenden Maschine der sichere Tod. Nachts sind jedoch auch ausgewachsene Tiere in besonderer Gefahr: Wenn ein Reh in den Lichtkegel der Erntemaschine schaut, flüchtet es selten. Die Ernte in der Nacht sollte daher vermieden werden und, wenn nicht zu vermeiden, besonders vorsichtig durchgeführt werden.
Die effektivste Maßnahme, um Mähtod zu verhindern, ist das Mähen von innen nach außen oder zur Seite. So können die Tiere die Flächen noch rechtzeitig verlassen. Diese Mähtechnik ist ungewohnt, kostet aber, wie Krone oder Claas ausprobiert haben, keine zusätzliche Zeit.
Außer durch eine Anpassung ihrer Mährouten, können Landwirte auch auf andere Weise das Risiko für Reh und Uferschnepfe minimieren: Maximal 24 Stunden vor der Mahd könne mit trainierten Jagdhunden, blau- oder rotweißes Flatterband, akustische Signaltongeber („Pieper“) und farbigen Rundumleuchten das Wild aus dem Feld verscheucht werden.
Zu den moderneren Hilfsmitteln gehören akustische Wildtiervergrämer auf den Erntefahrzeugen in Verbindung mit der Mahd von innen nach außen. Sie senden hochfrequente Signale, die die Tiere während der Mahd verscheuchen.
Es ist nicht nur der Schaden, den die Natur und nicht zuletzt die Artenvielfalt nehmen, im schlimmsten Falle stellen die durch Wildtierkörper verunreinigten Silagen eine Eintragsquelle für Botulismus dar. Ganz abgesehen davon sind alle Beteiligten verpflichtet, vermeidbares Leid zu vermeiden.
Zusätzlich zur richtigen Erntestrategie ist eine frühe und gute Kommunikation zwischen Landwirt, Jäger und Lohnunternehmer unverzichtbar, da nur gemeinsam etwas bewegt werden kann! Die Jäger vor Ort wollen dabei die Landwirte nach Kräften unterstützen.