Während üblicher Weise die Versammlungen der Jäger in der Regel zum Ende des Jagdjahres im April stattfinden, konnte diese Jahreshauptversammlung nun endlich mit eineinhalb Jahren Verspätung unter 3G-Corona-Bedingungen stattfinden.Begrüßt wurden die Mitglieder mit Worten des scheidenden Landrates Jörg Bensberg und Heino Neumann, dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Westerstede. Beide bedanken sich für die wertvolle geleistete ehrenamtlich geleistete Arbeit der Jäger, die von Tierseuchenbekämpfung (ASP), praktischem Artenschutz, Naturschutz in Form zahlreicher angelegter Biotope oder der Nachsuche und Beseitigung verunfallter Wildtiere reiche. Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Robert Lohkamp, informierte über neue Regelungen aus EU, Bund und Niedersachsen zum Thema Waffenrecht, Jagdrecht und Naturschutz. Hier stehen Bleiverbot und die mögliche Aufnahme des Wolfes in Jagdrecht und damit neue, komplexere Fragestellungen im Raum. Um die Biodiversität zu fördern, sollen zukünftig Wildpflanzen als Energieträger für Bioenergie mit 500 €/ha gefördert werden. Förderanträge müssen bis Ende November 2021 für 2022 eingereicht werden. Unabhängig davon konnte die Kreisjägerschaft aus eigener Kraft 220 ha Blühflächen für Insekten und Wildtiere im Ammerlandanlegen. Im Raum Osnabrück (Merzen) wird eine Feldhuhnstation gebaut, deren Ziel es ist, bodenständige Bestände des Rebhuhns wieder in geeignete Biotope zu bringen und so gegen ihr Verschwinden anzukämpfen. Auch hier zeigt sich wieder, wie wichtig die Wildtierzählungen der Jäger sind, um nachhaltig handeln zu können. Die landesweite Wildtiererfassung der Jägerschaften hat 2021 zudem ihr 30 Jähriges Jubiläum.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird zukünftig ebenfalls eine Herausforderung für die Reviere sein. Sie droht einen ganzen Wirtschaftszweig in der Region zu gefährden. Hier werden die Jäger bei der Seucheneindämmung ebenfalls gefordert werden sein. Der stellverstretende Vorsitzende Heiko Haken stellt die umfangreichen Modernisierungsarbeiten am Schießstand in Dänikhorst vor, damit der sichere Schuss jederzeit geübt werden kann und bedankt sich bei den zahlreichen und tatkräftigen Helfern. Wilfried Müller und Heiko Haken wurden für ihren besonderen und tatkräftigen Einsatz bei der Instandsetzung des Schießstandes in Dänikhorst vom Vorsitzenden geehrt.Die Kreisjägermeisterin stellte die Streckenberichte vor und verwies u.a. auf die stark anwachsende Gänsepopulation, insbesondere bei Grau- und Nilgänsen, und die daraus resultierenden Probleme, wie Schäden an Grünland, aber auch die Verdrängung einheimischer Vögel durch die invasiven Nilgänse.Markus Neumann trägt den Kassenbericht für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 vor. Er und der Vorstand wurden einstimmig entlastet. Markus Neumann bedankte sich als scheidender Schatzmeister nach 14 Jahren bei seinen Unterstützern mit denen er viele Projekte umsetzen konnte. Im Anschluss an den Kassenbericht wurde alsneuer Schatzmeister Julian Oeltjendiers einstimmig gewählt und als Obmann für Rechnungswesen Holger Schliep ernannt. Für die nach 10 Jahren scheidende Kreisjägermeisterin Talke Ruthenberg und erste Frau niedersachsenweit in diesem Amt wurde Christian Schulze Döring als Kandidat für dieses Amt im Landkreis einstimmig gewählt. Der Förster und passionierte Jäger hat seit 1985 den Jagdschein und lebt seit 1992 im Ammerland. Talke Ruthenbergbedankte sich bei allen für die Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen. Sie habe viel gelernt, viel gemacht und versucht, alle die Interessen aller Beteiligter zu verbinden.