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Raiffeisenbank Rastede e.G. und Jäger schaffen neuen Lebensraum

Die Pflanzpfähle wurden mit dem Frontlader in die Erde gedrückt.

Auch die Vorstandsmitglieder der Raiffeisenbank Rastede e.G. griffen zum Spaten.

Die Ausrichtung der Obstbäume an der Pflanzschnur garantiert eine gerade Linie.

20 Obstbäume wurden auf die Streuobstwiese gepflanzt.

Die Beteiligten an der Pflanzaktion.

Am 17. November wurde eine Streuobstwiese durch die Aktion „Obstbäume statt Altpapier“, die von der Raiffeisenbank Rastede e.G. initiiert worden ist, in Delfshausen angelegt. Die Bank hatte angekündigt, für Kunden, die ihre Kontoauszüge und Mitteilungen nicht mehr in der Filiale drucken, sondern in Zukunft über ein eigenes Onlinepostfach abrufen, Obstbäume für die Anlage einer Streuobstwiese zu spenden. Die Aktion fand in dem Zeitraum 1. Juli bis 30. September 2021 statt. Für die Bank ist es ein weiterer Schritt, um für noch mehr Umweltbewusstsein zu werben. Aber auch jeder einzelne Kunde profitiert von dieser Vorgehensweise. Die umgestellten Kunden können in Zukunft ihre Kontoauszüge überall und jederzeit abrufen, einsehen und digital archivieren. Auf einen Ausdruck kann in der Zukunft verzichtet werden.

Unterstützung bekam die Bank vom Hegering Rastede Nord bei der Auswahl der Obstbaumarten, der Flächensuche und der Pflanzung der Bäume. Da die Anlage der Streuobstwiese im Moor stattfand, wurde auf die Auswahl von Steinobst, hier z.B. Pflaumen, Zwetschen oder Kirschen verzichtet, denn diese Bäume entwickeln sich erfahrungsgemäß nicht so gut auf moorigen Böden. Bei den 20 gepflanzten Obstbäumen handelt es sich hauptsächlich um alte Apfel- und Birnenbaumsorten. Denn gerade alte Sorten sind weniger anfällig für Krankheiten wie Obstbaumkrebs, Mehltau oder Schorf.

Streuobstwiesen sind ökologisch von hoher Bedeutung, denn sie gehören zu den vielfältigsten Lebensräumen. Sie beherbergen bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Dennoch steht dieses Habitat auf der Roten Liste der gefährdeten Lebensräume ganz oben. Mehr als 80% der Flächen sind in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen.

Neben zahlreichen anderen Insekten sind Streuobstwiesen Oasen für Hornissen, Wild- und Honigbienen. Darüber hinaus bieten sie einigen Vogelarten wie Gartenrotschwanz, Grünspecht und Steinkauz wichtige Brutlebensräume. Säugetiere, darunter verschiedene Fledermäuse, Garten- und Siebenschläfer oder Haselmäuse profitieren von Streuobstwiesen. Auch zahlreiche Pflanzenarten, die in den Blumenwiesen unterhalb der Obstbäume zu finden sind, wie Salbei, Margerite und verschiedene Habichtskräuter finden hier einen geschützten Platz. Streuobstwiesen sind unter anderem deshalb so arten- und strukturreich, weil sie zwei Lebensräume auf einer Fläche vereinen. Ein lichter, waldartiger Baumbestand aus Obstbäumen sowie Wiesen und Weiden im Unterwuchs.

Für die Pflanzung der Fläche griffen acht Mitglieder des Hegeringes Rastede Nord und die Vorstandsmitglieder der Raiffeisenbank Rastede e.G., Christian von Deetzen und Christian Luks zum Spaten. Damit Hasen und Rehe den Bäumen in der ersten Zeit nicht schaden können, wurde ein Verbissschutz über die Stämme geschoben. Um die Pflege der Bäume wird sich in Zukunft die Jägerschaft Delfshausen kümmern.

„Der Hegering Rastede Nord hat diese Aktion sehr gern unterstützt, denn es ist uns wichtig, die biologische Vielfalt in unseren Regionen zu erhalten. Streuobstwiesen zu schützen und zu fördern ist daher ein Gebot der Stunde", sagt Hegeringleiter Lutz Wemken.

gez. Lutz Wemken