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Mit akustischen Wildrettern gegen den Mähtod

Die Delfshauser Jäger bei der Übergabe der akustischen Wildretter (v.l. Karl Heinz, Günther und Lasse Wemken, Alfred Folkens, Heinz Bosse, Ewald Bohmann, Heinz und Tobias von Lienen und Lutz Wemken).

Der akustische Wildretter.

Jedes Jahr im Frühjahr stehen Jäger, Landwirte und Lohnunternehmer vor einem gemeinsamen Problem: Der Mahdtermin von Grünland und Ackergras fällt in die Setz- und Brutzeit vieler heimischer Wildtiere. Etwa 500.000 von ihnen kostet der Zusammenfall dieser beiden Termine jährlich das Leben.

Jäger versuchen zwar im Vorfeld durch Absuchen der zu mähenden Flächen mit ausgebildeten Hunden bzw. dem Ausbringen von Vergrämungsmaßnahmen die Verluste so gering wie möglich zu halten, aber durch immer schnellere und breitere Erntemaschinen wird ihnen die Arbeit erschwert. Eine gute Lösung des Problems ist das Anbringen eines Wildretters an der Erntemaschine. Dieses Gerät sendet ein akustisches Signal während des Erntevorgangs, der die Wildtiere veranlasst die Fläche zu verlassen. Auch sollten die Flächen von innen nach außen gemäht werden, da sich - wissenschaftlich nachgewiesen - ca. 80% der Wildtiere in den Saumzonen aufhalten.

In den Jägerschaften Lingen und Meppen sind 2014 in einer Testphase mit 100 Geräten bei verschiedenen Lohnunternehmern und Landwirten sehr gute Erfahrungen mit akustischen Wildrettern gesammelt worden.

Auch der Hegering Rastede Nord wird mit 10 Geräten einen Feldversuch starten. Die Geräte wurden kostenlos, ausgewählten interessierten Landwirten und Lohnunternehmern zur Verfügung gestellt, die in diesem Jahr Erfahrungen mit dem Gerät sammeln wollen. Diese Testgruppe soll im Nachhinein als sogenannte „Multiplikatoren“ ihre Erfahrungen z.B. auf Jagdgenossenschaftsversammlungen an andere Landwirte weitergeben.

So waren z.B. der Landwirt und Vorstandsmitglied der Jagdgenossenschaft Delfshausen Ewald Bohmann, die Landwirte Heinz und Tobias von Lienen und der Lohnunternehmer Heinz Bosse sofort bereit, den zur Verfügung gestellten Wildretter zu testen, um so noch besser dem Tierschutz nachzukommen.

Hegeringleiter Lutz Wemken sagt: „der Wildretter ist in meinen Augen ein wichtiges Mittel, um den Aderlass während der Mahd, an der heimischen Fauna zu vermeiden oder zumindest zu verringern. Wir kommen mit unseren Methoden nicht mehr hinterher, wenn z. B. der Wetterbericht für die folgenden Tage Sonnenschein voraussagt und zahlreiche Landwirte gleichzeitig mit der Mahd beginnen, ist für uns ein kurzfristiges Absuchen oder Vergrämen der immer größer werdenden Flächen unmöglich“.

gez. Lutz Wemken