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Jagd mit dem Scheinwerfer auf den Feldhasen

Hegeringleiter Lutz Wemken und der langjährige Kreisjägermeister Günther Wemken bei der Hasenzählung.

Jetzt im Herbst führen die Jäger des Hegeringes Rastede Nord die alljährlich wiederkehrenden Scheinwerferzählungen um die Bestandsdichte beim Feldhasen festzustellen durch. Die Scheinwerfertaxaktion ist dabei ein probates Mittel, um die Feldhasenbesätze mit einer relativ hohen Genauigkeit zu erfassen. Die Methodik der Scheinwerferzählung trägt dem Umstand Rechnung, dass der Hase weitgehend nachtaktiv ist. Aus einem Fahrzeug heraus, mit dem die Feldwege des Reviers langsam abgefahren werden, können die Feldhasen mittels eines Handsuchscheinwerfers leicht gezählt werden. Die Fahrstrecken müssen im Vorfeld der Zählung festgelegt werden und dürfen zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse im Laufe der Jahre nicht verändert werden. Es finden mindestens zwei Zählungen, die maximal 10 Tage auseinander liegen statt. Bei stark voneinander abweichenden Zählergebnissen ist eine dritte Zählung durchzuführen.

Die Jäger überprüfen anhand der ermittelten Zahlen, ob eine nachhaltige Bejagung des Feldhasen durchgeführt werden kann. Im Hegering Rastede Nord wird der Feldhase nur einmal pro Jahr in Form einer Treibjagd bejagt. Bei der Bejagung wird aber stets darauf geachtet, dass nicht alle Flächen des Reviers bejagt werden.

Die Bestandsdichte in Niedersachsen beläuft sich im Schnitt auf ca. 15 Hasen pro 100 ha. Dabei können die Zahlen regional stark schwanken. Auf Nachhaltigkeit wird größten Wert gelegt und so wird alles getan um Lebensraumverluste, Habitatveränderungen, und dem Beutegreiferdruck entgegenzuwirken.

Die jetzt in Delfshausen durchgeführte Zählung erbrachte erfreuliche Ergebnisse. Auf 200 ha kamen 78 Hasen in Anblick. Hegeringleiter Lutz Wemken führt dieses auf die seit vielen Jahren durchgeführten Biotopschutzmaßnahmen zurück, die nicht nur dem jagdbaren Wild, sondern auch allen anderen freilebenden Tieren zu Gute kommen.

Als großes Problem sprach Wemken den Wegfall der obligatorischen Stilllegung seit 2007 und den großflächigen Anbau von Bioenergiepflanzen an. In den letzten Jahren gingen hunderttausende Hektar an Bracheflächen, die in großen Teilen die Jäger Wildtierfreundlich mit gestaltet hatten, für die Tiere verloren.

gez. Lutz Wemken