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Jäger beobachten eine Zunahme von Wildunfällen mit Weidezaunlitzen

Qualvoll verendeter Rehbock in Weidezaunlitze.

Meist finden wir Jäger nur noch die Überreste von einem solch tragischen Wildunfall!

Die Jäger des Hegeringes Rastede Nord beobachten vermehrt, dass Weiden nicht mehr mit Weidezaundraht, sondern mit flexiblen, dehnbaren und reißfesten Weidezaunlitzen eingezäunt werden. Solche Litzen können bei nicht fachgerechter Anwendung tödliche Fallen für unser Wild darstellen. So sind im Hegering Rastede Nord in diesem Jahr schon drei Rehböcke, die sich in solchen Litzen verfangen haben, qualvoll zu Tode gekommen. Ein weiterer Bock konnte noch lebend aus der Litze geschnitten werden.

Was diese Tiere bei den meist hoffnungslosen und qualvollen Befreiungsversuchen durchgemacht haben, davon zeugt meist nur der aufgewühlte Boden. Solch ein aussichtsloser Kampf kann sich über Stunden und Tage hinziehen. Werden die Tiere nicht rechtzeitig gefunden und befreit, verenden sie. Zudem kommt es vor, dass das Wild aus Neugier an der Zaunlitze knabbert und größere Mengen davon aufnimmt. Jäger berichten, dass sich im Magen von Wild manchmal zu einem Knäul verklumpte Elektrolitze findet, die letztendlich auch zum Verhungern der Tiere führen kann.

Da gerade junge Damhirsche mit ihrem Geweih mit locker hängender Weidezaunlitze spielen und die Bestände in unseren Revieren immer größer werden, befürchtet der Hegering weitere solcher tragischen Zwischenfälle.

„Daher unser eindringlicher Appell an alle, die ihre Weiden mit Elektrozaunlitzen sichern müssen: Lassen Sie die Litzen straff gespannt und unter Strom, dann werden sie vom Wild weitgehend gemieden. Nehmen Sie sie bei Nichtgebrauch im Herbst und Winter wieder ab. Das Aufwickeln bedeutet wenig Mühe. Auch ausgediente Litzen dürfen nicht in der Landschaft verbleiben. Das Wild und auch wir Jäger wären dafür dankbar“ sagt Hegeringleiter Lutz Wemken.

Auch das Niedersächsische Agrarministerium appelliert an Weidebesitzer und -pächter, die Zäune nach dem Weideabtrieb im Herbst entweder abzuräumen oder das ganze Jahr über ausreichend unter Strom stehen zu lassen, um Wild abzuhalten.

gez. Lutz Wemken