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Informationsveranstaltung Fangjagd

Der Referent: Jens Kleinekuhle.

Der Referent: Jens Kleinekuhle.

Auch die selektiv fangende Betonwipprohrfalle wurde ausgiebig besprochen.

Wildmelder Systeme die einen Fang auf dem Handy melden, erleichtern dem Fangjäger die Kontrolle.

Am 9. April 2017 trafen sich 18 Hegeringmitglieder um sich über die gängigsten und fängigsten Fallensysteme zu informieren. Die Idee für die Veranstaltung kam  aus dem Niederwildausschuss des Hegeringes Rastede Nord, der sich im Vorfeld Gedanken darüber gemacht hat, wie in Zukunft die Niederwildbestände gestärkt werden können. Da der Hegering  in Zukunft unter anderem die Fallenjagd deutlich intensivieren will, sollte ein Praktiker über die fängigsten Fallensysteme, elektronische Fangmelder und die gesetzlichen Rahmenbedingungen referieren. Als Referenten wählte Hegeringleiter Lutz Wemken den  Dipl. Biologen Jens Kleinekuhle aus, der über viele jahrelange Erfahrungen mit der Fangjagd in der Srollhammer Wisch bzw. der Strohauser Plate zurückgreifen kann. Als Veranstaltungsort wurde der Hof von Irp Memmen in Sande gewählt. Hier finden Fallensachkundelehrgänge statt und im Gelände sind sehr viele Fallensysteme zur Anschauung eingebaut.
 
Jens Kleinekuhle startete den Vortrag erst einmal mit einem theoretischen Teil um die Teilnehmer möglichst auf den gleichen Wissenstand zu heben. Er betonte noch einmal, dass wir Jäger als Ziel und Hauptaufgabe, den Schutz und die Erhaltung einer artenreichen, frei lebenden Tierwelt sowie die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen, haben. Die wichtigsten Stellschrauben, um ein effektives Prädatorenmanagement durchführen zu können, seien: die Fangjagd, die Baujagd, die Lockjagd und der gezielte Ansitz. Um allerdings die Fangjagd nach den gesetzlichen Rahmenbedingungen ausführen zu können, muss der Fangjäger ein 2 tägiges Sachkundeseminar absolviert haben und über genügend Zeit zur Kontrolle der Fallen verfügen.
 
Im praxisorientierten Teil wurden Abzugseisen mit den unterschiedlichsten Bügelweiten vorgestellt. Den Teilnehmern wurde vermittelt, welche Bügelweite für welches zu fangende Tier anzuwenden ist und das immer über den losen Bügel gefangen wird. Das Aufstellen eines Abzugseisens ist nur in einem Fangbunker zulässig. Des Weiteren wurden unterschiedlichste Jungfuchsfallen-, Rohrfallen-, Kofferfallen- und Kesselfallensysteme vorgestellt und die Fängigkeit bzw. Einsatzgebiete besprochen. Interessant war die Aussage, dass Fallen die z.B. aus Siebdruckplatten hergestellt wurden, durch die Ausdünstung von Lösungsmitteln nicht so fängisch sind wie z.B. der gleiche Fallentyp aus normalem unbehandeltem Holz. Rohrfallen, die auf Brücken nur auf Durchlauf fangen, haben sich als gute Fangplätze herausgestellt.
Die Handhabung von elektronischen Fangmeldern, die ein Auslösen der Falle auf dem Handy anzeigen, wurde gezeigt. Diese zuverlässigen Geräte sind in der Fangjagd für viele Jäger unverzichtbar, denn sie informieren den Jäger unmittelbar über ein Auslösen der Falle. So kann das gefangene Tier sofort aus der Falle tierschutzgerecht entnommen werden.

Da das Thema Fangjagd im Hegering forciert werden soll, und einige Hegeringmitglieder noch nicht über den Sachkundelehrgang verfügen, soll im Sommer ein Seminar zum Erlangen des Fangjagdscheines angeboten werden.
gez. Lutz Wemken