Am 24. Oktober 2023 fand die Herbstversammlung des Hegeringes Rastede Nord statt. Hegeringleiter Lutz Wemken freute sich, dass wieder viele Hegeringmitglieder und Jagdvorstände der Einladung gefolgt waren. Vorgestellt wurden sechs neue Hegeringmitglieder: Dieter Brinkmann, Jan Ehlers, Bernd Hitzegrad, Siegfried Kuhn, Daniel Splättstößer und Werner Philip.
Im Bericht des Hegeringleiters informierte Wemken umfassend über die Jagdpolitik. Auch wurde auf die Änderungen in der Unfallverhütungsvorschrift Jagd eingegangen. Jetzt muss jeder unmittelbar an einer Gesellschaftsjagd Beteiligte großflächige Oberbekleidung in Signalfarbe tragen. Anhand der Sommerzählung der Wildgansbestände kann der Hegering, für die letzten zehn Jahre, eine Verdreifachung bei den Nil- und eine Verfünffachung bei den Graugansbeständen feststellen. Da diese zunehmenden Gänsebestände jetzt und in der Zukunft Probleme mit sich bringen wurde am 2. April Seven Lübbers vom Jägerlehrhof Springe eingeladen. Er referierte in einem Tagesseminar über „Effektive Lockjagd auf unsere Wildgänse“. Die Jägerschaft erhofft sich mit dieser Bejagungsform, die explosionsartige Vermehrung aufhalten zu können.
Bei den Berichten aus den Revieren wurde flächendeckend bestätigt, dass das Saatgut für das Anlegen der Blühstreifen und Wildäcker auf moorigen Böden in diesem Jahr sehr unterschiedlich aufgelaufen ist. Bei Flächen, die sehr zeitig eingesät wurden, gab es Ausfälle bzw. die Pflanzen kümmerten, aufgrund der anhaltenden Trockenheit. Später eingesäte Flächen liefen dagegen sehr gut auf. Im Hegering Rastede Nord wurden auf 46 Flächen insgesamt ca. 29 ha Blühstreifen angelegt. Die Jagdausübungsberechtigten schätzen die Bestände beim Fasan und Hasen als durchweg sehr gut ein. Gerade diese Arten haben von dem trockenen Frühjahr profitiert. Scheinwerferzählungen nach dem Häckseln des Maises sollen diese Beobachtungen aber noch bestätigen.
Im Gastreferat, das von Achim Rengstorf gehalten wurde, ging es um „Die Invasion gebietsfremder Arten und wiederkommender Arten“. Von gebietsfremden Lebewesen (Neobiota) spricht man, wenn diese Arten nach 1492 (Entdeckung Amerikas) durch den Einfluss des Menschen beabsichtigt oder unbeabsichtigt nach Deutschland gekommen sind. Dabei wird unterschieden zwischen Neophyten (Pflanzen), Neozoen (Tieren) und Neomyceten (Pilzen). Diese zum Teil invasiven Arten können einen gravierenden Einfluss auf die heimische Artenvielfalt, das Nahrungsangebot, die Prädation und die Übertragung von Krankheiten nehmen. Die Jägerschaft investiert viel Zeit und wendet ehebliche Mittel auf, um die Ausbreitung der dem Jagdrecht unterliegenden Neozoen – Nutria, Waschbär, Marderhund, Mink und Nilgans – entgegenzutreten. Auch ging Rengstorf auf wiederkehrende Arten ein. Diese Arten waren schon mal in Deutschland heimisch und haben sich entweder durch Zuwanderung oder Auswilderung neu ansiedelt. Hier ist z.B. der Wolf, der Luchs, der Fischotter und der Biber zu nennen.
Unter dem Tagesordnungspunkt Ehrungen wurde Karen Helms mit dem „Goldenen Rebhuhn“ von der Landesjägerschaft Niedersachsen ausgezeichnet. Diese Auszeichnung hat sie für das zur Verfügung stellen von landwirtschaftlichen Flächen, in den Gemarkungen Delfshausen, erhalten. Die Jugendgruppe „Die Falkenaugen“ legt jedes Jahr auf dieser Fläche einen Blühstreifen an, um so die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft zu fördern.
gez. Lutz Wemken