In den Revieren des Hegerings Oldenburg Nord wird vor der Wiesenmahd alles versucht, um das Leben von Rehkitzen, Junghasen und Bodenbrütern zu retten. In Absprache mit den örtlichen Landwirten werden einen Tag vor der Mahd die Wiesen mit brauchbaren Jagdhunden abgesucht, um diese mit dem Geruch von Hund und Mensch für das Wild unattraktiv zu machen (der Jäger sagt dazu „verstänkern“), oder um Jungwild zu finden, das dann gerettet werden kann.
Darüber hinaus werden am Abend, bevor die Wiesen gemäht werden, Knistertüten an langen Eisenstangen auf den Flächen verteilt. Das aufdringliche Flattergeräusch der Tüten im Wind stört die Rehmütter (die Ricken) und lässt sie Gefahr für ihre Kitze vermuten – sie locken ihre Kinder dann aus der Wiese hinaus in Sicherheit.
Diese wichtigen Maßnahmen zur Rettung von Jungtieren sind erforderlich, da junge Rehe und Hasen nicht aus ihren Verstecken flüchten, sondern sich bei Gefahr eng an den Boden drücken – die Gelege von bodenbrütenden Vögeln sind von Zerstörung bedroht. Für viele Tiere würde dies ohne die Präventivarbeit von Jägern und Landwirten leider denn sicheren Tod im Mähwerk bedeuten.
Zur Info: Landwirte sind gesetzlich dazu verpflichtet, im Vorfeld Maßnahmen zu ergreifen, die den Mähtod verhindern. Dies liegt aber auch im eigenen Interesse des Landwirts, denn mit jedem toten Tier entsteht in der Grassilage, dem Futter für die Rinder, das Gift „Botulinumtoxin“– und das verursacht bei Kühen die lebensbedrohliche Vergiftung Botulismus.