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Jagdhornbläsern geht die Luft aus

Artikel der NWZ vom 07.11.2015

Musikgruppe fehlt der Nachwuchs – Auftritt in Ohmstede

Interessierte gesucht!

Begeistert stets mit seinem Klang: Das Jagdhornbläsercorps Hubertus unter Leitung von Hans Rieger (Mitte) in der herbstlich geschmückten Ohmsteder Kirche.

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Die Hubertusmesse wird an diesem Sonntag in der Ohmsteder Kirche gefeiert. Vielleicht ist sie der letzte große Auftritt des Jagdhornbläsercorps Hubertus.

Ohmstede

Pünktlich sollte man sein: Denn die Plätze in der Ohmsteder Kirche sind immer schnell besetzt, wenn dort die Hubertusmesse gefeiert wird. An diesem Sonntag ist es wieder soweit. Die Jägerschaft der Stadt Oldenburg, die Kirchengemeinde Ohmstede und Pastorin Ines Heinke laden ein zu diesem „Dankesgottesdienst für Jäger, Reiter und Naturfreunde“. Beginn ist um 18 Uhr in der Kirche an der Rennplatzstraße.

Wer sie betritt, glaubt sich im Wald. Der Hegering Oldenburg-Nord wird die Kirche wieder herbstlich mit Laub schmücken. Und dann: Auftakt für das Jagdhornbläsercorps Hubertus unter der Leitung von Hans Rieger. Auf Parforcehörnern in Es-Dur spielt es die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts traditionellen Melodien. Sie umfassen die Ordinariumsteile des Gottesdienstes wie Kyrie, Gloria oder Sanctus und haben sich im französisch-belgischen Raum, in dem auch der heilige Hubertus (655-727) beheimatet war, aus einstimmigen Tonfolgen zu den heutigen vierstimmigen Sätzen entwickelt.

Eine lange Tradition haben die Hubertusmessen in Oldenburg. Seit 1981 werden sie hier gefeiert; zunächst in der Christuskirche (Bürgerfelde) mit Pastor Hartwig Hinrichs, danach (jetzt zum 17. Mal) in Ohmstede. Die gesamten 35 Jahre über hatte Hans Rieger die Leitung.

Unter seiner Regie entstand auch vor 30 Jahren das Jagdhornbläsercorps Hubertus aus einem Anfängerkurs für Jagdhornbläser im Frühjahr 1985. „Es zeigte sich nicht nur Masse, sondern auch Klasse und vor allem Begeisterung“, erinnert sich Rieger. Die 22 Musikanten beschlossen, eine Gruppe zu gründen. Ausbilder Rieger wurde zum Vorsitzenden gewählt und blieb es bis heute.

Eindrucksvoll ist der Klang, den die Jagdhornbläser von sich geben. Nun aber rufen sie um Hilfe. „Uns fehlt der Nachwuchs“, sagt Hans Rieger. Die Gruppe sei miteinander alt geworden und es sei schwierig, Jüngere an das schwer zu blasende Naturhorn zu bekommen. „Da wir keine ersten Stimmen mehr haben, könnte diese 35. Hubertusmesse der letzte größere Auftritt unserer Gruppe sein.“ Es helfe diesmal schon die Parforcehorngruppe Delmenhorst aus.

Dabei sei das Jagdhorn so interessant und vielseitig, schwärmt der 79-Jährige, der selber „so an die 20 Instrumente“ beherrscht. Wer mit dem Mundstück des Jagdhorns blasen könne, der könne alle Blechblasinstrumente blasen, sagt Rieger. Mit ein wenig Übung und Talent seien die fünf Töne des Jagdhorns recht schnell zu erlernen. „Mit diesen fünf Tönen sind dann sämtliche bekannte Jagdsignale zu blasen, außerdem viele Fanfaren und Jagdmärsche.“

Wer sich für das Instrument interessiert, kann sich bei Hans Rieger melden, Tel. 50 24 02 oder 0173/38 78 0 96. Proben in Oldenburg sind donnerstags von 18 bis 19 Uhr im Pfarrheim Heilig Geist, Dedestraße.