Der Vorsitzende der Jägerschaft Rotenburg (Wümme), Ulrich Voß, lud zur Besichtigung von Flächen, die im Rahmen der letztjährigen Artenschutzmaßnahmen in der Feldflur angelegt wurden. Unter den interessierten Zuhörern waren neben Vertretern aus der Jägerschaft mit Kreisjägermeister, Dr. Hermann Gerken, der Landrat Hermann Luttmann, Ralf Goebel, der Bürgermeisterkandidat für Visselhövede, Jörn Ehlers, der Vorsitzende des Landvolk Kreisverbandes Rotenburg-Verden sowie Willi Bargfrede, der Ortsbürgermeister von Wittorf vertreten. Der Jägerschaftsvorsitzende, Ulrich Voß, wusste zu berichten, dass mit finanzieller Unterstützung des Landkreises im letzten Jahr im Altkreis, auf intensiv bewirtschafteten Ackerflächen, die von den Landwirten für Artenschutzmaßnahmen gegen eine Prämie den Revierinhabern zur Verfügung gestellt wurden, Blühstreifen mit einer Gesamtfläche von 102.276 qm angelegt wurden. Darunter befanden sich auf 47.879 qm Blühstreifen, deren Flächen für zwei Jahre aus der Nutzung genommen wurden, damit zwar für zwei Ernteperioden nicht zur Verfügung standen, dem Niederwild dadurch aber über den Winter als Deckung und Nahrungsquelle, sowie im Frühjahr als Kinderstube dienten. Neben der Besichtigung eines solchen zweijährigen Blühstreifens, wurde ein Wirtschaftsweg präsentiert, der bereits zwei Jahre aus der Nutzung genommen, nicht mehr befahren, der Natur überlassen und damit dem Wild zur Verfügung steht. Dieses Projekt, dass keinerlei Kosten verursacht, wird zwar zur Nachahmung empfohlen, steht und fällt allerdings mit der Akzeptanz der Landnutzer der betroffenen Feldflur. Die bisher vom Landkreis den Naturschutzverbänden für Natur- und Artenschutzmaßnahmen bereitgestellten Mittel in Höhe von 130.000 Euro übersteigen die Einnahmen des Landkreises aus der 5%igen Jagdsteuer (ca. 80.000 Euro) deutlich. Unter den Teilnehmern herrschte Einigkeit, dass diese Natur- und Artenschutzmaßnahmen nur mit Unterstützung der Landwirtschaft erfolgreich umgesetzt werden können. Das Hauptproblem besteht derzeit darin, genügend Landnutzer zu finden, die eine ausreichende Anzahl von Flächen gegen eine Prämie für diese Maßnahmen zur Verfügung stellen. Da die Interessen der Jägerschaft, Landwirtschaft hier in die gleiche Richtung gehen, kommt es bei der Umsetzung darauf an, dass sich Revierinhaber und Landwirte vor Ort einig sind. Dazu gehört aber auch, dass die Information über angebotene Natur- und Artenschutzmaßnahmen den einzelnen Landwirt auch wirklich erreicht. Der Vorsitzende des Landvolk Kreisverbandes Rotenburg-Verden, Jörg Ehlers, hat Unterstützung dabei zugesagt, die Information an den Landwirt vor Ort zu bringen. Zumindest einen leichten Aufwärtstrend bei der Anlage von Blühstreifen konnte Ulrich Voß bereits bestätigen, denn in der diesjährigen Förderperiode wird eine Gesamtfläche von 107.982 qm für die Bestellung mit Blühstreifen durch die Landwirtschaft im Altkreis zur Verfügung gestellt.