Bei bestem Wetter fanden sich am vergangenen Freitag 93 Schüler an der Grundschule Lauenbrück ein, um an acht Stationen wissenswertes rund um die heimische Flora und Fauna zu erfahren.
Nach der musikalischen Einstimmung durch die Jagdhornbläser und die Begrüßung durch den Hegeringleiter Hubertus Steinke ging es gruppenweise zu den Stationen. Hier wurden den Schülern unter anderem das mit vielfältigen Präparaten gefüllte Informationsmobil der Jägerschaft vorgestellt. An den weiter Stationen erhielten sie Informationen über die Imkerei und die Bienen und über die Trophäen des heimischen Schalenwildes. Drei weitere Stationen luden zum Mitmachen ein. So konnten sich die Schüler im Jagdhornblasen versuchen oder den Inhalt sog. Fühl-Eimern nur mit Hilfe der Hände ertasten. An einer weiteren Station konnten Schalenabdrücke des Wildes in eine Knetmasse geprägt werden. Da lebende Tiere i.d.R. besondere Aufmerksamkeit bekommen, war die Station „Jagdhunde und deren Ausbildung“ besonders beliebt, da dort die vierbeinigen Jagdhelfer bei ihrer Arbeit beobachtet und sogar gestreichelt werden konnten. An der letzten der acht Stationen konnten sich die Schüler über die Falknerei als immateriellen Weltkulturerbe informieren. Ein Steinadlerweibchen, dass der Falkner auf seinem Falknerhandschuh trug, beeindruckte die Schüler schon allein durch seine Größe. Hier wurden alle Fragen der Schüler zur Aufzucht, Ausbildung und zur Jagd mit dem Steinadler beantwortet.
Das Interesse der Kinder und Jugendlichen an der Natur scheint, entgegen dem Trend der letzten Jahre, allmählich wieder zu steigen. Die bundesweite Studie "Fokus Naturbildung" veröffentlicht - nach der Befragung von tausend Kindern und Jugendlichen - nun eine erfreuliche weitere Trendanalyse. Danach verbinden Jungen und Mädchen mit der Natur vor allem Freiheit, Abenteuer, Stille und Gesundheit. Dort suchen sie Spaß und Action, sowie einen Ausgleich zum Schulalltag. Damit wird deutlich, dass sich Jugendliche, nicht wie vielfach angenommen, nur noch für virtuelle Medien und digitale soziale Netze interessieren. Kinder und Jugendliche fühlen sich wohl in der Natur, finden es spannend, sie auf eigene Faust zu entdecken und interessieren sich sehr für die Arbeit der Landwirte, Förster und Jäger. Allerdings kennen sie deren Aufgaben kaum, ebenso wenig wie die eigenen Möglichkeiten, Naturschutz zu betreiben. Außerschulische Lernangebote stellen daher eine große Chance dar, dies zu ändern.
Die nun seit über 30 Jahren bestehende Bildungsinitiative „Lernort Natur“ soll den Schülern Wissen über die heimische Tier- und Pflanzenwelt vermitteln, bzw. verdeutlichen, dass nur ein umweltverträglicher und nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Natur, auch den zukünftigen Generationen noch eine Nutzung ermöglicht. Anfassen, Selbermachen und Zuhören waren an diesem Tage an den Stationen ebenso gefragt, wie Anschauung und Umgang mit lebendigen Tieren. Die Veranstaltung endete gegen Mittag, nach dem jeder Schüler zur Erinnerung ein Malbuch, sowie ein von der Baumschule Priebe gespendeten Eichensetzling zum Einpflanzen in den heimischen Garten, quasi als grünes Band zur Natur, erhalten und die Jagdhornbläser des Hegeringes die Schüler musikalisch verabschiedet hatten.