Auch wenn der Wettergott der Veranstaltung zunächst nicht gerade hold war und zu einem feuchten Start der Veranstaltung sorgte, fanden sich am vergangenen Freitag über 70 Schüler in Fintel, an den Teichen hinter dem Eurostrand ein, um an acht Stationen wissenswertes rund um die heimische Flora und Fauna zu erfahren.
Nach der musikalischen Einstimmung durch die Jagdhornbläser und die Begrüßung durch den stellvertretenden Hegeringleiter, Johann Strifler, ging es gruppenweise zu den Stationen, an denen die Schüler Informationen über das heimische „Haar- und Federwild“, das „heimischen Raubwild“, einen lebendigen Steinadler“, „Jagdhunde“, „Das Jagdhornblasen“, „sog. „Fühleimern“ in der Gegenstände ertastet werden, die ihre ursprüngliche, mitunter auch nicht ursprüngliche Heimat (wie z.B. Zivilisationsmüll) in unseren Wäldern haben, die Herstellung von Schalenabdrücken vom heimischen Schalenwild“ und „Bienen“ sammeln konnten.
Kaum begonnen, führte der lautstarke Protest einer Jagdgegnerin zu einer kurzfristigen Unterbrechung, die jedoch schnell mit Hilfe eines Platzverweises durch die örtliche Polizei behoben werden konnte.
Das Interesse der Kinder und Jugendlichen an der Natur scheint, entgegen dem Trend der letzten Jahre, allmählich wieder zu steigen. Die bundesweite Studie "Fokus Naturbildung" veröffentlicht - nach der Befragung von tausend Kindern und Jugendlichen - nun eine erfreuliche weitere Trendanalyse. Danach verbinden Jungen und Mädchen mit der Natur vor allem „Freiheit“, „Abenteuer“, „Stille“ und „Gesundheit“. Dort suchen sie Spaß und Action sowie einen Ausgleich zum Schulalltag. Damit wird deutlich, dass sich Jugendliche, nicht wie vielfach angenommen, nur noch für virtuelle Medien und digitale soziale Netze interessieren. Kinder und Jugendliche fühlen sich wohl in der Natur, finden es spannend, sie auf eigene Faust zu entdecken und interessieren sich sehr für die Arbeit der Landwirte, Förster und Jäger. Allerdings kennen sie deren Aufgaben kaum, ebenso wenig wie die eigenen Möglichkeiten, Naturschutz zu betreiben. Außerschulische Lernangebote stellen daher eine große Chance dar, dies zu ändern.
Die nun seit über 30 Jahren bestehende Bildungsinitiative „Lernort Natur“ soll den Schülern Wissen über die heimische Tier- und Pflanzenwelt vermitteln, bzw. verdeutlichen, dass nur ein umweltverträglicher und nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Natur, auch den zukünftigen Generationen noch eine Nutzung ermöglicht. Anfassen, Selbermachen und Zuhören waren an diesem Tage an den Stationen ebenso gefragt, wie Anschauung und Umgang mit lebendigen Tieren. Neben Jagdhunden war ein ausgewachsener Steinadler zu bestaunen.
Die Veranstaltung endete gegen Mittag, nach dem jeder Schüler zur Erinnerung ein von der Baumschule Priebe gespendeten Setzling einer Traubeneiche zum Einpflanzen in den heimischen Garten, quasi als grünes Band zur Natur, erhalten und die Jagdhornbläser des Hegeringes die Schüler musikalisch verabschiedet hatten.