Der Hegering Lauenbrück rief seine Mitglieder am vergangenen Freitag zur Hegeringversammlung in das Helscher Hus. Zum Auftakt begrüßte die Bläsergruppe des Hegeringes die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste mit musikalischen Klängen. Im voll besetzten Saal eröffnete Hegeringleiter Hubertus Steinke die Jahreshauptversammlung der Lauenbrücker Jägerinnen und Jäger. Besonders begrüßte er den Bürgermeister von Helvesiek, Ulrich Brunkhorst, den Bürgermeister von Vahlde, Jürgen Rademacher sowie den Hegeringleiter des Nachbarhegeringes Tostedt, Heiko Geyer. Aus dem Vorstand der Jägerschaft konnte er den stv. Vorsitzenden, Marco Soltau, sowie den Schatzmeister, Hinrich Peters begrüßen. Ein besonderer Gruß galt dem Ehrenmitglied Frau Brigitte Conrady. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder, Fritz Drage und Claus Hagel, erfolgte die Ehrung verdienter Mitglieder. Für 40-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Jagdverband wurden Detlef Schweiß geehrt. Für ihre 5-jährige Zugehörigkeit zur Bläsergruppe des Hegeringes erhielten Tanja Bladauski, Melanie Hoyer, Malte Lübben, Jannik und Robin Intelmann das bronzene Bläserabzeichen. Frau Irene Böttcher erhielt für ihr 10-jähriges Engagement um die Aktion „Lernort Natur“ das Verdienstabzeichen der Landesjägerschaft in Bronze. Auch in diesem Jahr wurde wieder ein „Goldenes Rebhuhn“ verliehen. Es zeichnet Nichtjäger aus, die sich besonders um den Erhalt der Natur verdient gemacht haben. Die diesjährige Auszeichnung ging an Frau Irla Penschuk aus Fintel. In seinem Jahresbericht schilderte Hubertus Steinke die Aktivitäten des Hegeringes im zu Ende gehenden Jagdjahr, sowie die geplanten Aktivitäten für 2020. Er berichtet weiter über die Änderungen im Waffengesetz, die geplante Novellierung des Bundes- und Landesjagdgesetzes, die inzwischen von Polen auf 12 Kilometer an die Landesgrenze herangerückte Afrikanische Schweinepest (ASP) und deren mögliche Auswirkungen, sowie die Maßnahmen, die nach einem Ausbruch ergriffen werden müssen. Steinke gab einen Überblick über die aktuelle Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland und Niedersachsen, sowie über die auch im Hegering spürbaren Aktivitäten der hier ansässigen Rudel in Stemmen, Scheeßel und Visselhövede. Als neue Herausforderung, stellt sich die explosionsartige Vermehrung (bis 1000%) der Nutria, auch Sumpfbieber genannt, dar. Er wurde inzwischen erstmalig im Hegering nachgewiesen. Die Nutria-Population hat sich in Niedersachsen in den vergangenen Jahren stark vergrößert und schnell ausgebreitet. Die weitreichenden Bauten der Nutria können die Stabilität von Deichen und Gewässerböschungen und damit auch von Straßen und technischen Anlagen gefährden. Weiterhin kommt es durch Einsturz oder Abrutschen der Böschung in das Gewässer zur Gefährdung der Personen, die die Böschungen u. a. auch mit Maschinen unterhalten. Es kann ferner zur Schädigung von Unterwasser- und Ufervegetation kommen, was wiederum Auswirkungen auf gewässerbewohnende Tierarten hat. Die Nutria stellt insbesondere in den Küstenregionen eine große Gefahr für den Küsten- und Hochwasserschutz dar. Das Landwirtschaftsministerium hat daher eine Anordnung der Bejagung erlassen, der für die betroffenen Reviere verpflichtend ist. Der abschließende Streckenbericht war durch eine Rekordstrecke von 475 Stück Schwarzwild gekennzeichnet. Den Abschluss der Veranstaltung bildeten die Prämierung besonderer Trophäen, sowie der musikalische Ausklang durch die Jagdhornbläsergruppe des Hegeringes.