Dass die Natur bei den Schülern der dritten und vierten Klasse der Finteler Friedrich-Freudenthal-Schule höher im Kurs steht als bisher angenommen, davon konnten sich 16 Jäger des Hegeringes Lauenbrück am vergangenen Freitag überzeugen. Der Hegering hatte in Fintel an den Teichen hinter dem Eurostrand 8 Stationen aufgebaut, an denen den Schülern wissenswertes rund um die heimische Flora und Fauna dargeboten wurde. Nach der Begrüßung durch den Hegeringleiter, Hubertus Steinke, und der musikalischen Einstimmung durch die Jagdhornbläser des Hegeringes, ging es gruppenweise an die Stationen. An diesen drehte sich alles um Themenkreise, wie „Der Wald“, „Die Bienen“, „Die Jagdhunde“, „Die Falknerei“, „Das Jagdhornblasen“, aber auch um „Das Schalenwild“, im Informationsmobil der Jägerschaft schließlich um „Die heimischen Wildarten“ insgesamt. An einer weiteren Station konnten mit Hilfe einer Knetmasse Schalenabdrücke von Rehwild, Damwild, Rotwild und Schwarzwild hergestellt werden, sowie in einer sog. „Fühlkiste“ in der Gegenstände ertastet werden, die ihre ursprüngliche, mitunter auch nicht ursprüngliche Heimat (wie z.B. Zivilisationsmüll) in unseren Wäldern haben.
Das Interesse der Kinder und Jugendlichen an der Natur scheint, entgegen dem Trend der letzten Jahre, allmählich wieder zu steigen. Die bundesweite Studie "Fokus Naturbildung" veröffentlicht - nach der Befragung von tausend Kindern und Jugendlichen - nun eine erfreuliche weitere Trendanalyse. Danach verbinden Jungen und Mädchen mit der Natur vor allem „Freiheit“ und „Abenteuer“. Sie stellt zudem fest, dass die Natur den jungen Menschen einen wichtigen „Ausgleich“ zu ihrem Alltag bietet. Damit wird deutlich, dass sich Jugendliche, nicht wie vielfach angenommen, nur noch für virtuelle Medien und digitale soziale Netze interessieren. Kinder und Jugendliche fühlen sich wohl in der Natur, finden es spannend, sie auf eigene Faust zu entdecken und interessieren sich sehr für die Arbeit der Landwirte, Förster und Jäger. Allerdings kennen sie deren Aufgaben kaum, ebenso wenig wie die eigenen Möglichkeiten, Naturschutz zu betreiben. Außerschulische Lernangebote stellen daher eine große Chance dar, dies zu ändern.
Die nun seit rund 30 Jahren bestehende Bildungsinitiative „Lernort Natur“ soll den Schülern Wissen über die heimische Tier- und Pflanzenwelt vermitteln, bzw. verdeutlichen, dass nur ein umweltverträglicher und nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Natur, auch den zukünftigen Generationen noch eine Nutzung ermöglicht. Anfassen, Selbermachen und Zuhören waren an diesem Tage an den Stationen ebenso gefragt, wie Anschauung und Umgang mit lebendigen Tieren. Neben Jagdhunden, und Frettchen, einer domestizierten Form des Iltis, waren bei den Falknern ein Steinadler und ein Habicht zu bestaunen. Dass die Schüler von ihren Lehrern gut auf diesen Tag vorbereitet worden waren, war an den einzelnen Stationen zu spüren. Durch Referate zu einzelnen Tierarten wurde schon im Vorwege Wissen vermittelt, das nun aus einzelnen Schülern nur so heraussprudelte.
Selbst das Wetter spielte an diesem Tage mit und bot etwas gemäßigtere Temperaturen deutlich unter der 30°C-Marke. Die Veranstaltung endete gegen Mittag, nach dem jeder Schüler zur Erinnerung ein Malbuch sowie ein Bäumchen zum Einpflanzen in den heimischen Garten erhalten und die Jagdhornbläser des Hegeringes die Schüler musikalisch verabschiedet hatten.