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37 Interessierte bei vogelkundlicher Wanderung!

Sonnabend, 14. Mai, 18 Uhr - ca. 21.30 Uhr

Bilder (2): Herbert Hillen

Bild: Peter Kratzmann, Foto-Film-Report

Die Niedersächsischen Landesforsten hatten am vergangenen Sonnabend zu einer vogelkundlichen Wanderung eingeladen und 37 Interessierte aus den Landkreisen Cloppenburg/Diepholz/Oldenburg sowie der Stadt Oldenburg waren pünktlich um 18 Uhr erschienen, um dem Vogelkonzert an den Ahlhorner Fischteichen zu lauschen. Max Hunger, Hobbyornithologe und Biologielehrer am Gymnasium in Ahlhorn, versuchte anschaulich die Vogelstimmen zu erklären und auf Besonderheiten hinzuweisen: Einleitend wies Hunger darauf hin, dass dieses Gebiet bis zum Jahr 2000 Europäisches Vogelschutzgebiet gewesen ist, danach nur noch Flora-Fauna-Habitat, was bedeutet, das sich die Anzahl der Pflanzen- und Tierarten nicht verringern darf, wobei hier die Vögel unverständlicherweise herausgenommen worden sind.

Ein Turmfalke zeigte gleich zu Beginn der Führung seinen „Rüttelflug“ über einer Wiese. Buchfink und Mönchsgrasmücke sangen aus Leibeskräften im buschigen Unterholz. Ein Kuckucksmännchen markierte sein Revier mit seinem typischen Ruf, damit Anfang Juni, wenn die Weibchen für wenige Wochen hierher kommen, alles vorbereitet ist, sie die befruchteten Eier in fremde Nester (Teichrohrsänger, Rotkehlchen u.a.) legen kann und das Kuckucksjunge von seinen Gasteltern eifrig gefüttert wird. Denn Mitte Juli befindet sich diese Spezies schon auf dem Rückflug ins Winterquartier. Waldbaumläufer und Wintergoldhähnchen wurden zwar nicht gesehen, jedoch an ihren hohen Stimmen zweifelsfrei identifiziert. Ein Pirol sang sehr zaghaft seine Flötentöne. Mehrere Grauganseltern führten ihre Gössel spazieren, eine Blässralle ließ sich auf ihrem Nest nicht stören, eine kleine Gruppe von Kormoranen überflog den „Schwanensee“, Silberreiher und Eisvogel (im Schwirrflug) und einige Limikolen ließen sich dort kurz blicken. Rauch- und Mehlschwalben streiften in tiefem Flug über die raren Wasserflächen, denn Wassermangel ist hier offensichtlich. Bevor die Lethe die Fischteiche mit Wasser speist, wird bereits ein Großteil abgepumpt, um die riesigen Gemüseplantagen im Landkreis Cloppenburg/Vechta zu sprengen. Eine mit europäischen Mitteln geförderte Pumpstation, die nördlich der Teiche das Lethewasser zurückpumpen soll, schafft es nicht, für ausreichend Wasser zu sorgen. Und der mangelnde Niederschlag trägt noch zur Wasserknappheit bei.

Nach gut drei Stunden Führung kehrte die Gruppe zum Ausgangspunkt zurück und hatte 35 verschiedene Vogelarten bestimmt. Anzumerken blieb noch, das die Anzahl der Brutpaare (z.B. Schellente, Reiherente) mehr als deutlich zurück gegangen ist.