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Hasenbesätze in Niedersachsen konstant

Durchschnittlich 11 Feldhasen pro Quadratkilometer

Fotograf: piclease/Rüdiger Kaminski

Im Frühjahr 2013 gab es durchschnittlich 11 Feldhasen pro Quadratkilometer in Niedersachsen. Im Vergleich zum Frühjahr des Jahres 2012 blieb die  durchschnittliche Besatzdichte in Niedersachsen damit konstant. Diese Werte aus der Wildtiererfassung Niedersachen (WTE) gab die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) heute in Hannover bekannt. Regional stellt sich die Besatzsituation dabei  unterschiedlich dar – in den traditionellen „Hasenhochburgen“ im Westen und Nordwesten gibt es, trotz Besatzrückgängen im Vergleich zu den 1990er Jahren, nach wie vor die meisten Feldhasen. Im Süden und Südosten des Landes sind die Langohren traditionell seltener zu sehen, kommen aber auch hier flächendeckend vor.  

„Der Feldhase ist eine Indikatorart für unsere Kulturlandschaft – er reagiert besonders sensibel auf Veränderungen in seiner Lebensumwelt – um sich wohl zu fühlen, braucht er vor allem eine vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft“, so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.  Die Besatzsituation der Langohren in Niedersachsen werde sehr genau beobachtet: „Über die Daten unserer Wildtiererfassung verfügen wir über fundiertes Zahlenmaterial. Dort wo Besatzrückgänge zu verzeichnen sind, reagieren wir neben der Biotopflege und einer intensiven Beutegreiferbejagung auch mit einer angepassten Bejagung des Hasen“, so Dammann-Tamke weiter.

Grundsätzlich wirken auf die Besatzsituation des Feldhasen im Wesentlichen vier Faktoren ein: Witterungsverhältnisse, hasentypische Krankheitsgeschehen, natürliche Fressfeinde und die Qualität der Lebensräume:    Wichtig – und nicht nur für die Hasen –  ist das Vorhandensein strukturgebender Elemente wie Feldhecken, Ackersäume und Brachflächen. Hier setzen Jäger gemeinsam mit Landwirten an, legen z.B. Blühstreifen oder Wildäcker an, die nicht nur den Lebensraum für die Hasen verbessern, sondern für viele andere Arten wie Kiebitz, Feldlerche, Insekten oder Bienen ebenfalls wertvolle Lebensräume sind.

Zur Förderung und Unterstützung dieses Engagements sind beispielweise unbürokratische, finanziell attraktive und praxistaugliche Agrarumweltprogramme eine Möglichkeit, deren Akzeptanz und Breitenwirkung zu fördern.

Grundsätzlich profitieren  alle Tierarten der freilebenden Feldflur von einem Mehr an ökologischen Vorrangflächen. Auch im Rahmen der zunehmenden Energieerzeugung durch Biomasse sind die Interessen der Artenvielfalt zu berücksichtigen: Insbesondere gilt dies für die Förderung der Forschung hinsichtlich praktischer und wirtschaftlicher Eignung von Alternativkulturen zum Mais als Biomasseträger für die Energiegewinnung. Die Landesjägerschaft Niedersachsen hat gemeinsam mit dem 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und dem Land Niedersachsen im Herbst vergangenen Jahres ein dreijähriges Forschungsprojekt „Energie aus Wildpflanzen“ zu diesem Thema gestartet.  

„Flankierend zu diesen lebensraumverbessenden Maßnahmen ist aber auch eine intensive Beutegreiferbejagung notwendig. Der Erhalt der Fangjagd zum Schutz von Hase aber auch von Bodenbrütern wie Rebhuhn oder Kiebitz ist hierfür von zentraler Bedeutung – sie ist für uns ein unerlässliches Mittel zur Regulierung gerade der nachtaktiven Beutegreifer“, so Dammann-Tamke.  

Seit nunmehr 23 Jahren werden im Rahmen der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE) unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) kontinuierlich verschiedene Wildtierarten von den Jägerinnen und Jägern in Niedersachsen erfasst. Über Zählungen und Bestandseinschätzungen werden so Jahr für Jahr fundierte Daten zur Populationsentwicklungen nicht nur des Feldhasen, sondern auch von Neubürgern wie dem Waschbär oder Marderhund gesammelt.