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Rehkitze vor dem Mähtod retten

Mit dem sonnigen Wetter der letzten Tage hat auch die Grasmahd auf den Wiesen begonnen. Aber gerade jetzt sind die Wiesen auch Lebensraum und „Kinderstube“ vieler Wildtiere. Die Kreisjägerschaft Vechta versucht daher, gemeinsam mit Landwirten und Lohnunternehmern geeignete Schutzmaßnahmen für die Wildtiere durchzuführen, um die Mähverluste so gering wie möglich zu halten.

Mit dem sonnigen Wetter der letzten Tage hat auch die Grasmahd auf den Wiesen begonnen. Aber gerade jetzt sind die Wiesen auch Lebensraum und „Kinderstube“ vieler Wildtiere. Die Kreisjägerschaft Vechta versucht daher, gemeinsam mit Landwirten und Lohnunternehmern geeignete Schutzmaßnahmen für die Wildtiere durchzuführen, um die Mähverluste so gering wie möglich zu halten. Kosten- und Zeitdruck zwingen Landwirte und Lohnunternehmer heute dazu, moderne Arbeitsmaschinen einzusetzen. Um den Wildtieren trotzdem eine Chance zu geben, empfiehlt die Jägerschaft, wo immer es möglich ist, die Flächen von „innen nach außen“ zu mähen. „Die konventionelle Mähtechnik von „außen nach innen“ fängt die Wildtiere wie in einer Insel ein“, erläutert Georg Nieske, Vorsitzender der Kreisjägerschaft. „Bei der von der Jägerschaft empfohlenen Mähmethode wird den Tieren die Flucht nach außen durch das ungemähte Gras der Parzelle ermöglicht“, so Nieske weiter. Versuche in England und Deutschland hätten nachgewiesen, dass dieses Verfahren, z. B. durch eingesparte Wendefahrten nicht zeitaufwendiger sei. „Aber auch Wildtieren, die sich nicht durch Flucht in Sicherheit bringen, kann man durch gezielte Schutzmaßnahmen helfen“, ergänzt Franz Scherbring, Naturschutzobmann der Kreisjägerschaft. Das betrifft zum Beispiel Rehkitze und Junghasen. Sie schützen sich durch Ducken in ihrem Versteck vor den natürlichen Feinden. Bei dem Mähen der Wiesen wird ihnen das jedoch zum Verhängnis. „Durch das Aufstellen von Wildscheuchen oder das Absuchen der Flächen vor der Mahd, können diese Wildtiere vor dem Mähtod gerettet werden“, so Scherbring. Auch das Anmähen der Fläche am Vorabend könne das Wild zu einem Standortwechsel bewegen. „Wir sind hier auf die Zusammenarbeit mit den Landwirten und Lohnunternehmern angewiesen“, so die beiden Jägerschaftsvertreter. Nur wenn die Jäger frühzeitig über das Mähen der Flächen informiert würden, könnten rechtzeitig Maßnahmen zur Rettung der Tiere ergriffen werden.

 

13. Mai 2009

 

Martina Böckermann

Tel. 05491 / 78 38