Eigentlich sollte der Preis, welcher in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen wurde und der ein vorbildliches Engagement zugunsten bestandsbedrohter Vogelarten der Feldflur würdigt, bereits im Frühjahr während der Jahreshauptversammlung der Jägerschaft Melle e. V. vergeben werden. Die Absage der Versammlung und die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Bestimmungen veranlassten die Jury dazu, das durchaus eines großen Publikums würdige Engagement des Preisträgers, nun in einem kleinen, aber feierlichen Kreise zu loben.
Träger des diesjährigen Artenschutzpreises ist der Gerdener Landwirt Lukas Hellmann. Er erhielt die Auszeichnung der Kooperation Lebensraum- und Artenschutz Melle „KLAr Melle“ aufgrund seiner außerordentlich vielfältigen Maßnahmen, mit denen er sich für den Schutz unserer heimischen Kiebitz-, Rebhuhn- und Feldlerchenbestände einsetzt. Verliehen wurde der Preis durch die Vertreter des Koordinierungskreises des Bündnisses „KLAr Melle“, bestehend aus der Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON), dem Kreislandvolkverband Melle e. V., der Jägerschaft Melle e. V. und der Stadt Melle im Beisein der Landtagsabgeordneten Gerda Hövel im Artenschutzhaus der SON.
Fritz Mithöfer, Vorsitzender der Jägerschaft Melle e. V. und Mitglied der Jury, stellte in seiner Laudatio die herausragenden Aktivitäten von Lukas Hellmann vor. Neben der Anlage von Blühflächen und Wildäckern auf über sieben Hektar, legte Lukas Hellmann ergänzend Huderplätze für das Rebhuhn an. Außerdem wertete er den Lebensraum von Kiebitz und Feldlerche durch die Pflege herausgewachsener Hegebüsche und durch die Schaffung eines lückigen, niedrigen Pflanzenbewuchses auf. Darüber hinaus engagierte er sich im Projekt „Kiwitt Melle“ und schützte bei seiner Flächenbearbeitung Gelege des inzwischen in Melle selten gewordenen Kiebitzes.
Alles in allem hat sich Lukas Hellmann mit seinen vielfältigen Maßnahmen auf bemerkenswerte Weise für den Erhalt unserer Artenvielfalt in Melle eingesetzt. Die Verleihung des diesjährigen KLAr-Artenschutzpreises würdigt dieses Engagement, welches sicherlich weiter fortgeführt wird und hoffentlich viele weitere Nachahmer in Melle findet.
Das Projekt „Kooperation Lebensraum- und Artenschutz Melle – KLAr Melle“ ist zu 80 % aus Mitteln des ELER-Fonds der Europäischen Union und Mitteln des Landes Niedersachsen finanziert.