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Drohneneinsatz konnte 4 Kitze vor anstehender Mahd retten

Die Fläche „Hegeanger“ in Opperhausen wurde im Zuge des Trassenbaus der ICE-Strecke als Ausgleichsfläche an die Landesjägerschaft Niedersachsen übergeben.

 

Am vergangenen Samstag war ein perfekter Moment zur Durchführung der dringend anstehenden Pflegemaßnahme gekommen.

Die Fläche  „Hegeanger“ in Opperhausen wurde im Zuge des Trassenbaus der ICE-Strecke als Ausgleichsfläche an die Landesjägerschaft Niedersachsen übergeben. Sie umfasst  7,1 ha und besteht aus von Kopfweiden umsäumtem Offenland. Aus naturschutzfachlicher Sicht handelt es sich um eine schützenswerte Vegetation.  Die Einhaltung von Pflegemaßnahmen auf diesen Flächen ist besonders wichtig um einen bestmöglichen Erhalt der auf der Fläche vorkommenden seltenen Pflanzenarten zu gewährleisten. Dazu gehört eine regelmäßige Mahd von bestimmten Teilflächen, um eine Verdrängung der wertvollen Pflanzen durch robustere Arten zu verhindern. Die Herausforderung dieser notwendigen Pflegemaßnahme besteht darin einen Zeitpunkt zu finden, zu dem die Fläche aufgrund der  Nässe und Bodenverhältnisse überhaupt befahrbar ist. Es geht zuvorderst darum, tiefe Furchen im Boden  und damit Schäden der Vegetation zu verhindern. Außerdem wird das maschinelle Mähen bei zu nassem Boden und zu hohem Aufwuchs nahezu unmöglich. Damit aber genügend blühende Pflanzen für den Insektenschutz bestehen bleiben, werden nur Teilflächen gemäht.

Die erforderlichen Pflegemaßnahmen werden seit Jahren im Auftrag der Landesjägerschaft ehrenamtlich von der Jägerschaft Bad Gandersheim-Altes Amt übernommen.

Am vergangenen Samstag war ein perfekter Moment zur Durchführung der dringend anstehenden Pflegemaßnahme gekommen. Allerdings bestand auf Grund der Brut- und Setzzeit die Gefahr, dass Kitze von ihren Müttern in diesem Biotop abgelegt wurden, die beim Mähen hätten verletzt oder getötet werden können. Man entschied sich daher zum Einsatz einer Drohne mit Wärmebildkamera. Diese moderne Technik bietet einen deutlichen Vorteil gegenüber der Suche mit und ohne Hund, denn immerhin war die zu pflegende Teilfläche über 2 ha groß. Da die Kitze absolut ruhig im hohen Gras verharren auch wenn direkt neben ihnen Menschen vorbeilaufen, hätte man, ohne diese Technik keine Chance sie sicher zu finden.

Im frühen Morgendunst wurde daher die zu mähende Teilfläche eingemessen und mit der Drohne überflogen. Solange es noch nicht so warm ist kann man an Hand der Wärmebildkamera die Kitze deutlich vom kühleren Gras unterscheiden. Vier Kitze wurden gefunden und von den Helfern an einen sicheren Ort in der direkten Umgebung gebracht. An diesem Ort konnten die Ricken ihre Kitze wiederfinden und sie waren nicht mehr der Gefahr des Mähwerkes ausgesetzt.